Wer das St. Vither Krankenhaus betritt, dem wird sofort geholfen. Die ehrenamtlichen Kliniklotsen wissen, wo es langgeht. "Was uns sehr wichtig ist, dass sie die Leute freundlich begrüßen, wenn sie hier zur Klinik reinkommen und sie eventuell zu den Stationen begleiten", erklärt Brigitte Schrouben. Die ehemalige Krankenpflegerin koordiniert in ihrem Ruhestand die Kliniklotsen.
Die Idee zu dem Projekt kam vom Personal selber. Die Krankenhaus- und Augustinerinnenvereinigung (KAV) hat sie aufgegriffen, ein Konzept erstellt und dann im Sommer einen Aufruf in der Bevölkerung gestartet, erklärt KAV-Präsidentin Claudine Kalbusch: "Die Resonanz war sehr erfreulich, denn es haben sich viele Personen gemeldet. Wir können jetzt auf zwanzig Ehrenamtliche zurückgreifen, die den Kliniklotsendienst absolvieren. Wir haben jetzt auch eine Warteliste angelegt, weil sich noch weitere Personen gemeldet haben. Momentan läuft es in zwei Schichten: von zehn bis 13 Uhr, und von 13 bis 16 Uhr. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Vielleicht sind auch welche dabei, denen es nicht so zusagt, die sich unwohl fühlen, und die wir dann durch Leute von der Warteliste ersetzen können", gibt Kalbusch zu bedenken. "Das wird sich zeigen."
Nicht nur Patienten und Besucher profitieren davon. Auch für das Schalterpersonal sind die ehrenamtlichen Kliniklotsen eine Entlastung. Für Klinikdirektorin Ingrid Mertes eine Win-Win-Situation: "Das Schalterpersonal muss ja an Ort und Stelle bleiben. Die Ehrenamtlichen haben die Freiheit, Besucher zu begleiten. Sie sind immer zu zweit, so dass wenn einer unterwegs ist, noch ein zweiter da ist."
Grundvoraussetzung sind natürlich Freundlichkeit und vor allem Diskretion. "Das betonen wir immer wieder bei allen Versammlungen, bei allen Treffen. Das ist schon sehr wichtig", erklärt Koordinatorin Brigitte Schrouben.
Mit dabei ist auch Franz-Josef Heck. Der Rentner arbeitet schon seit zwei Jahren für die Stundenblume. Als der Aufruf für die Kliniklotsen kam, hat er nicht lange gezögert mitzumachen. Er weiß auch, was es braucht, um ein guter Kliniklotse zu sein: "Zuerst mal sich in diese Situation hinein versetzen, mitfühlen und verstehen können, was verlangt wird. Und natürlich die Ruhe bewahren, freundlich sein, und offen sein für die Anliegen des Menschen", weiß Heck. "Einfach zuhören, das ist das Wichtigste."
Volker Krings