Schulstart in Kettenis: Direktor Bernd Derichs heißt die neuen Schüler in der Aula willkommen. Ein großer Tag, nicht nur für die Erstklässler. Eltern, Paten, Omas und Opas - alle sind sie da und fiebern mit. Insgesamt 43 I-Dötzchen werden dieses Jahr in Kettenis eingeschult. Und worauf freuen die sich am meisten? Na klar, auf die Schultüte natürlich.
Zum Auftakt steht aber erst einmal Instrumente-Raten auf dem Programm, denn das neue Schuljahresthema lautet "Kettenis musiziert".
Schulleiter Bernd Derichs ist seit rund 20 Jahren im Amt. Der erste Schultag ist trotzdem auch für ihn jedes Jahr etwas Besonderes: "Es ist immer noch besonders, immer noch aufregend und besonders schön. Alle freuen sich: Die Kinder freuen sich, die Kollegen freuen sich und die Mütter freuen sich auch."
Bei aller Freude wird der Start ins neue Schuljahr auch von Sorgen begleitet. Denn obschon erst 2005 neu gebaut wurde, platzt die Städtische Grundschule Kettenis so langsam wieder aus allen Nähten. Viele junge Familien sind in den letzten Jahren nach Kettenis gezogen. Rund 320 Schüler zählt die Schule in diesem Jahr.
"Es ist schon wirklich eine ganz große Sorge. Vor allem ist es schade, dass wir Leute wegschicken müssen, die gerne zu uns kommen würden. Wir fragen dann direkt: "Wohnt ihr in Kettenis? Wenn nicht, können wir euch nicht aufnehmen." Das ist sehr schade. Es gibt ja auch Leute, die außerhalb wohnen und die sich wegen des pädagogischen Konzepts für uns entscheiden. Die müssen wir leider wegschicken. Wir hoffen aber, dass bald der Anbau steht", sagt Derichs.
Eine Lösung ist also in Sicht. Die Vorplanungen liefen bereits, derzeit sei man auf der Suche nach einem Architekten. Es werde sich also bald etwas tun, so Derichs.
Von den Sorgen des Direktors bekommen die I-Dötzchen bei ihrer Einschulung nichts mit. Für sie soll es einfach nur ein unvergesslicher Tag bleiben, ein schöner Start in einen neuen Lebensabschnitt.
Melanie Ganser