Vom Kloster Wavreumont zwischen Stavelot und Malmedy bis nach Baraque Michel. Kein Spaziergang. Schließlich ist die dritte Etappe nicht nur knapp 22 Kilometer lang, sondern führt auch bis zum höchsten Punkt Belgiens. Die ehemaligen belgisch-preußischen Grenzsteine 138 bis 154 liegen auf dem Weg.
Der Weg führt später dann über die Bischofsroute inklusive Schlenker zum Kreuz der Verlobten in der Nähe vom Grenzstein 151. Besonders interessant wird es dann am Zielort Baraque Michel, bzw. Grenzstein 154. Der hat eine besonders wechselvolle Geschichte. Zwischen dem Waffenstillstand am 11. November 1918 und der Einsetzung des Baltia-Regimes 1920 war der Grenzposten Baraque Michel von britischen Soldaten besetzt. Die nutzten den Grenzstein 154 für Schießübungen, erklärt die Kulturschöffin von Weismes Audrey Wey.
Mit dem Ausbau der Vennstraße wurde der halb zerstörte Grenzstein gegenüber an den Eingang zum Hohen Venn versetzt. 2001 stellte man dann einen neuen Grenzstein auf. Der alte Grenzstein 154 ging aber nicht verloren, und verbrachte die letzten Jahre sicher in Faymonville.
Anlässlich des 100 Jahrestages des Versailler Vertrags kehrt er wieder an seinen ursprünglichen Standort zurück, mitten auf dem neu gestalteten Parkplatz, und wird bei Ankunft der Wanderung in zwei Wochen feierlich eingeweiht.
Vier Wanderführer sind auf der gesamten Etappe dabei und werden auch einiges zur Geschichte der belgisch-preußischen Grenze erzählen.
Die Wanderung "Grenzsteine ohne Grenzen" von Wavreumont nach Baraque Michel findet statt am Sonntag, 8. September. Start ist um 9:30 Uhr am Kloster Wavreumont, Ende gegen 16:30 Uhr auf Baraque Michel. Wer nur die Hälfte mitmachen will, kann ab 13:30 Uhr in Hockai einsteigen. Weitere Details und Infos finden Sie auf eupenlives.be oder bei den vier Gemeinden.
Volker Krings