Die Geschwister Cardin sind zu viert. Als Tante Tamara und Onkel Simon sterben, werden am Tag der Beerdigung jedoch nicht nur die Trennlinien zwischen den vier Geschwistern sichtbar, sondern auch die Gräben in der gesamten Familie.
Die Verstorbenen waren es, die alle zusammenhielten. Nun hinterlassen sie neben Uneinigkeit vor allem eine Auseinandersetzung um das Erbe, die schon auf dem Weg zur Trauerhalle ihren Anfang nimmt. Die gefühlte Ungerechtigkeit in der Verwandtschaft ist außergewöhnlich groß – und genau darin ist diese französische Familie so ziemlich gewöhnlich.
Sylvie Schenk erzählt diesen ganz normalen Wahnsinn, der bei einer größeren Erbschaft in einer größeren Familie stets zu erwarten ist, zum Teil in spöttischen und mitunter sehr bissigen Tönen. Doch es gibt auch sehr fein und zart ausgearbeitete Bilder, die die Gefühlslage der Betroffenen deutlich machen.
Sylvie Schenk wurde 1944 in Chambéry (Frankreich) geboren, und ist in Gap groß geworden. Sie lebt seit 1966 in Deutschland, war zuerst Lehrerin an verschiedenen Schulformen, dann ab 1976 freischaffende Autorin. Sie veröffentlichte drei Gedichtbände auf Französisch, und seit 1992 schreibt sie Romane und Kurzgeschichten auf Deutsch. Seit 2002 wirkt sie ehrenamtlich als Initiatorin und Organisatorin des Euregio-Schüler-Literaturpreises.
Die Lesung beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Eintrittskarten zum Preis von neun Euro sind erhältlich im Büro des Kulturellen Komitees.
Weitere Veranstaltungen
- 3. Mai: Konzert mit dem Under The Reefs Orchestra im Rahmen der Reihe "Foyer Libre"
- 5. Mai: Konzert mit dem Stef Paglia Trio im Rahmen von "Frührocken"
- 9. Mai: Hühnerabend mit dem Kinofilm "Der Fall Collini"
mitt/km