Die Deutschsprachige Gemeinschaft will bei den Themen Antidiskriminierung, Demokratieförderung und Extremismusprävention künftig enger mit dem deutschen Bundesland Baden-Württemberg zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Ministerpräsident Oliver Paasch und der baden-württembergische Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Donnerstagvormittag in Brüssel. Die neuen Partner wählten bewusst den Internationalen Tag gegen Rassismus, um diese Partnerschaft zu begründen.
Bereits seit zwei Jahren gibt es Kontakte zwischen Baden-Württemberg und der Deutschsprachigen Gemeinschaft, um in den weit gefassten Bereichen Antidiskriminierung, Integration und interreligiöse Verständigung zusammenzuarbeiten. Der "Runde Tisch der Religionen" wurde nach dem Beispiel Baden-Württembergs eingerichtet.
Baden-Württemberg gilt auch in Deutschland als Vorbild in den Bemühungen, Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft zu integrieren. Hier soll es jetzt auch in Ostbelgien verstärkte Ansätze geben. Über die Schulen aber auch das Sozial- und Arbeitsleben der Menschen soll das passieren.
Wie die Zusammenarbeit konkret organisiert wird, fasste Ministerpräsident Paasch gegenüber dem BRF wie folgt zusammen: "Es soll Austauschmöglichkeiten geben für Schüler, Studenten aber auch Erwachsene. Wir werden mit Unterzeichnung dieses Vertrags heute einen Lenkungsausschuss einsetzen, der die Zusammenarbeit begleitet, kontrolliert und evaluiert. Wir werden uns mindestens zweimal im Jahr treffen. Darüber hinaus werden Arbeitsgruppen der Fachleute tagen, die diese Zusammenarbeit dann auch konkret umsetzen können."
Kay Wagner
Das Bundesland Baden-Württemberg ist zweifellos der optimale Partner für die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft für eine enge Zusammenarbeit in diesen wichtigen Bereichen, die auch für Ostbelgien mit großen Herausfordeungen verbundne ist. MP Oliver Paasch kann man zu dieser Vereinbarung nur gratulieren. Wer jetzt noch am Nutzen der Außenbeziehungen der DG zweifelt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Auffallend und sympathisch auch die im BRF-Interview mit Sozialminister M. Lucha 'hörbare' gegenseitige ehrliche Wertschätzung. Das ist schon eine andere politische Klasse! Den Protagonisten kann man nur viel Erfolg wünschen.
Sehe ich genau so. Machen sie weiter für unsere kleine aber feine DG im Herzen Mitteleuropas, auf die wir zurecht stolz sein können!