Er ist wohl der Dinosaurier in den Gemeinschaftsbehörden: Robert Nelles, mit 61 im pensionsfähigen Alter, hat buchstäblich ein ganzes Berufsleben lang das ADG geleitet und entscheidend geprägt - die Zeiten des stetigen Wandels federführend begleitet. "1989 ist quasi die Geburtsstunde des Arbeitsamts. Damals hieß es aber noch Forem. Die offizielle Einsetzung dieser Einrichtung war dann 1992. Das war eine wichtige institutionelle Etappe", erinnert sich Nelles.
"Die nächste wichtige Etappe war dann sicher in 2000, als noch weitere Zuständigkeiten vom Föderalstaat an die Regionen und letztlich an uns übertragen wurden. 2000 war dann die eigentliche Geburtsstunde des Arbeitsamtes."
Damit war das Arbeitsamt nicht mehr Teil des Forems, sondern eine eigenständige Behörde. "Mit der sechsten Staatsreform in 2014, bzw. 2016 gab es dann einen weiteren Zuzug von Zuständigkeiten, die uns wiederum eine ganz andere Dimension gebracht haben", so Nelles.
Trotz der immer neuen Kompetenzübertragungen blieb die Zahl der Mitarbeiter im Arbeitsamt konstant. 65 Vollzeitäquivalente waren es 1999, knapp 68 sind es heute. "Die Zuständigkeiten und Dienstleistungen sind im Laufe der Zeit immer mehr geworden, aber auch unsere Arbeitsinstrumente und -prozesse wurden ständig angepasst", sagt Nelles. "Wenn wir nicht ständig innovativ sind, dann sind wir weg vom Fenster und unser Arbeitsmarkt braucht uns nicht mehr."
Nicht nur der institutionelle Wandel prägte die Arbeit im Arbeitsamt, auch strukturell und inhaltlich gab es Veränderungen. Etwa, was die Funktionen betrifft: mal getrennt, mal "all in one", also alles in einer Hand.
Eine der großen Herausforderungen bleibt der Fachkräftemangel. Der ist älter, als viele es heute wahrhaben wollen. Aber es gibt Instrumente, die über die reine Beratungssituation hinaus, greifen können. "Die Einführung des sogenannten Fachkräftebündnisses ist ja zunächst nur mal auf Papier gemacht, aber schon jetzt ist deutlich erkennbar, dass auch konkrete Aktionsfelder dahinterstehen. Das macht mich optimistisch."
Die Beschäftigungslage in der Deutschsprachigen Gemeinschaft war und ist gut, die Arbeitslosenzahlen sind niedrig. "Die Entwicklung ist im Augenblick immer noch positiv. Wir haben eine sehr niedrige Arbeitslosenquote in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Vergleich zu den anderen Landesteilen", sagt Nelles. "Und ganz besonders glücklich können wir uns schätzen, dass die Jugendarbeitslosigkeit immer so niedrig ist."
Digitalisierung, der ebenso abgenutzte wie treffende Begriff für die Revolution in fast allen Lebensbereichen, macht einen Großteil der Zukunft der jetzt 30-jährigen Behörde aus. Robert Nelles wünscht dem Amt vor allem eine anhaltende Bereitschaft zum Wandel, zur Anpassung: "Mein größter Wunsch ist, dass das Arbeitsamt weiterhin innovativ bleibt", sagt Nelles. "Die Offenheit für Wandel müssen wir bewahren, sonst können wir nicht mithalten."
Das Arbeitsamt der DG wird auch weiterhin vorangehen müssen - als Vorbild und lebendiges Beispiel für Wandel und Innovation.
rs/mg
... zum "angeblichen Vorbild sein". Wenn juristische und vertragliche Problem vom Arbeitslosen vorgetragen werden, dann heisst es von seiten der Mitarbeiter des ADG : lieber Herr, sie sind so überqualifiziert dass wir nicht wissen wie wir ihnen weiter helfen können und vertrauen darauf dass sie schon das richtige tun ! Ein Herr Nelles war nicht zu einem persönlichen Gespräch bereit und die vorgeschobenen Mitarbeiter meinten nur, ich zitiere : "gehen sie zum Psychologen und lassen sie sich krank schreiben, dann könne das ADG seine Vorderungen an mich (den Arbeitslosen) aussetzen ! ... und wenn das Onem/LFA Arbeitslose bestraft, gehen automatisch die Berichte auch an das ADG. Wenn diese Berichte als nicht "gesetzeskonform" vom Arbeitslosen enttarnt werden, wird das vom ADG nur mit "Stillschweigen bewahren" gehandhabt ! So Vorbildhaft handelt das ADG ! MfG