Es ist für viele ein Aufregerthema: die Fußballspiele, beziehungsweise deren Sicherung durch die Polizei und was das den Steuerzahler alles kostet. Der N-VA-Abgeordnete Brecht Vermeulen hat das Thema jetzt nochmal aufs Tapet gebracht und Innenminister Pieter De Crem nach den aktuellen Zahlen befragt. Die Antwort: Elf Millionen Euro hat der Staat in der Saison 2017/2018 für die Sicherung der Fußballspiele in der 1. Division ausgegeben - rund drei Millionen Euro mehr als in der Saison zuvor. Das macht im Schnitt rund 24.000 Euro pro Spiel. Freundschaftsspiele und internationale Turniere sind noch nicht mitgerechnet.
Am Wochenende ist es auch in Eupen wieder so weit: Am Sonntag muss die AS im Kehrwegstadion gegen Club Brugge KV antreten. Für das Spiel gilt die Sicherheitsstufe C - die höchste Stufe. Was das für die Einsatzkräfte bedeutet, erklärt Polizeisprecher und Fußballkoordinator Eric Hellebrandt: "Der Informationsaustausch läuft schon seit Wochen. Ich bin schon seit ein paar Wochen mit den Kollegen in Brügge in Kontakt, mit dem Verein, mit der AS Eupen, aber auch mit der Stadtverwaltung sprich der Bürgermeisterin. Wir sammeln Informationen und tauschen diese untereinander aus, damit wir mehr oder weniger wissen, was am Sonntag auf uns zukommt."
Auffallend ist, dass bei den Spielen in Eupen besonders viele Beamte der föderalen Polizei zum Einsatz kommen. In der Saison 2017/2018 wurden bei insgesamt 20 Spielen rund 1.370 Föderalbeamte eingesetzt. Dem gegenüber standen gerade einmal 333 Beamte der Lokalpolizei. Die Zahlen bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums dem BRF auf Anfrage. Der Grund dafür liegt aber auf der Hand, wie Eupens Bürgermeisterin Claudia Niessen erklärt: "Es gibt auf föderaler Ebene Normen, denen wir entsprechen müssen. Um diese Normen einzuhalten, müssen wir elf bis zwölf Beamte pro Spiel stellen. Wenn darüber hinaus Beamte gebraucht werden, können wir die föderale Polizei zur Unterstützung anrufen. Da wir eine sehr kleine Polizeizone sind, in der Gesamtheit aber oftmals viel mehr Personal gefordert wird, um die Sicherheit zu garantieren, können wir auf die föderale Polizei zurückgreifen. Das liegt einfach nur an der Größe unserer Zone."
Und noch etwas fällt auf in Eupen: Pro Kopf gerechnet ist die Polizeipräsenz in Eupen besonders hoch. Auf 35 Fans kommt ein Polizist. Der Durchschnitt liegt bei einem Polizisten für 125 Fans. Claudia Niessen zu den Gründen: "Das hat mit der Größe der Fangemeinschaften zu tun. Wir haben hier keine 20.000 Fananhänger im Stadion. Dementsprechend ist die Proportion zwischen Polizei und Fans so, wie sie aktuell ist. Wir machen eine Risikoanalyse vor jedem Spiel und da gibt es Normen, die einzuhalten sind. Die besagen unter anderem, dass wir soundso viele Einsatzkräfte vor Ort haben müssen für ein Risikospiel. Nur weil wir weniger Fans haben, können wir nicht weniger Polizisten vor Ort haben."
Schließlich werde der Einsatz der Polizeikräfte nach Gefahrenpotenzial bemessen - und nicht nach der Größe der Fangemeinde, erklärt Niessen: "Bei 20.000 Fans können vielleicht zehn Krawalltäter dabei sein, die es zu evakuieren gibt, aber es können auch bei 100 Fans zehn sein."
Dass Eupen mit 20.000 Einwohnern nur eine kleine Gemeinde ist, spiele dabei überhaupt keine Rolle. Als Stadt mit Erstligaverein würden für Eupen dieselben Auflagen gelten wie überall - mit all den Herausforderungen, die das mit sich bringe.
Melanie Ganser
Als ich vor ein paar Wochen den Schaden von 15.000 Euro in Verviers wegen Theo Franken verglich mit den weitaus höheren Kosten bei Fußballspielen wurde mir der “Verlust jeglichen Horizontes” vorgeworfen. Nun sehen Sie es: pro Woche in Belgien über 190.000 Euro (bei 16 Mannschaften, nur in der 1. Liga) und das sind nur die Polizeieinsätze, nicht mal der Vandalismus und Schaden in Zügen, Kneipen etc. Wer regt sich hierüber auf ? Wie gesagt, NIEMAND, obwohl das mit RIESIGEM Abstand die größten von der Allgemeinheit zu tragenen Steuergelderverschwendungen wegen Randalierern sind.