Bis in die Antike kann man durch das ostbelgische Geschichtsportal reisen. Die Zeitmaschine bietet einen Überblick über die Entwicklung der Region von den Römern bis heute. Es richtet sich aber nicht nur an Historiker, sondern an jeden, der mehr über Ostbelgien erfahren möchte.
Dazu finden sich Texte, Bilder und weitere Dokumente in verschiedene Kapitel gegliedert. "Der zweite große Pluspunkt ist aber die große Quellensammlung, die in den kommenden Wochen und Monaten noch erheblich erweitert wird", erklärt Carlo Lejeune vom Zentrum für Ostbelgische Geschichte. "Die Ostbelgier haben dann beispielsweise die Möglichkeit, die meisten regionalen Zeitungen digital einzusehen und über eine Stichwortsuche abfragen zu können."
In akribischer Kleinstarbeit haben er und seine Kollegen Zeitungen und Fotos digitalisiert und aufgearbeitet. Verschlagwortet wurde von Hand, aber auch digital. "Heutzutage gibt es Texterkennungsprogramme, die bei den Zeitungen allerdings ein Problem haben. Bis 1945 wurden die Zeitungen ausschließlich in der sogenannten Frakturschrift gedruckt - eine Schrift, die eine sehr große Vielfalt hatte. Das 'S' beispielsweise konnte unterschiedlich gestaltet sein", erklärt Lejeune. "Für die Programme war es nicht ganz einfach, damit klarzukommen. Wir haben aber Programme, die einen guten Wiederekennungswert von bis zu 80 Prozent liefern können."
Was vorher nur im Staatsarchiv zu sehen war, kann dank des Portals jetzt jeder überall online abrufen. Das soll ein Pluspunkt sein, für die vielen Hobbyhistoriker, aber auch für Schulklassen, die diese Informationen zum Beispiel im Geschichtsunterricht verwenden können.
Es geht aber nicht nur um Quellen und Fakten. Die Macher des Portals haben sich auch viele Gedanken über die Methodik gemacht. Das ist die Stärke der Seite. Auch wenn die Struktur des Portals erst auf den zweiten Blick ersichtlich wird, werden Inhalte interessant und kreativ aufbereitet. Besucher erhalten so differenzierte und neue Perspektiven auf die ostbelgische Geschichte.
So können neben Schülern und Forschern auch Amateure oder Touristen nach Lust und Laune in den Inhalten stöbern oder mehr über die ostbelgischen Museen erfahren.
Das Geschichtsportal ist seit Freitag online und unter der Adresse geschichte.be abrufbar.
ake/mg
sehr gutes Projekt