Der Schwerpunkt des Streiks wird am Mittwoch im Eupener Industriegebiet liegen. An der Chocolaterie Jacques wollen sich die Streikenden um fünf Uhr treffen und den Zugang zu den Betrieben in diesem Bereich versperren, erklärt Rebecca Peters von der CSC. "Vor der Chocolaterie Jacques wird sozusagen unser Headquarter sein, wo auch die Versorgung für die Streikenden organisiert ist. Von da aus werden wir uns verteilen, um die Industriezone zuzumachen", so Peters. "Der Eingang bei McDonalds wird geschlossen, der Eingang bei der Garage Koonen wird geschlossen und auch nahe der Autobahnausfahrt wird eine Gruppe stehen und die Industriezone zumachen."
Der zweite Schwerpunkt des Streiks liegt auf den Proximus-Niederlassungen in St. Vith und Eupen. Auch viele große Betreibe sollen geschlossen bleiben. Beeinträchtigungen wird es ebenfalls bei der Post, dem öffentlichen Nahverkehr, sowie einigen Supermärkten geben. Verwaltungen und Schulen in der DG werden zwar offiziell nicht geschlossen, aber auch hier sind Ausfälle möglich. Das Eupener Krankenhaus arbeitet im Wochenendmodus. In der St. Vither Klinik wird es eine Infoversammlung geben.
Insgesamt hoffen die Gewerkschaften in Ostbelgien auf rund 200 Demonstranten, die sich aktiv an den Aktionen beteiligen werden. Zankapfel zwischen Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften sind vor allem die Lohnerhöhungen der nächsten Jahre. Die Arbeitgeber wollen 0,8 Prozent nicht überschreiten. Das ist für die Gewerkschaften unhaltbar. "Wenn ich Mindestlöhner bin, sind 0,8 Prozent noch keine 18 Euro im Monat", sagt Renaud Rahier von der FGTB. "Wenn man dann aber hört, dass zum Beispiel die Rechnung für Strom bei Sozialtarif um 22 Prozent steigen wird, kann ich verstehen, dass die Leute sagen: so nicht!"
Dass der Protest am Mittwoch zwischen den Protesten von Gelbwesten und Schülern untergeht, befürchtet Renaud Rahier nicht. "Wir haben sehr viele Probleme in unserer Welt: wir haben ein Klimaproblem, das man nicht negieren kann, wir haben eine große Unzufriedenheit in den sozialen Schichten und bei den Arbeitnehmern. Ganz schwierig wird es für die herrschende Klasse, wenn sich diese drei Bewegungen am Mittwoch zusammentun", glaubt Rahier.
Damit diese Botschaft ankommt, müssen die Gewerkschaften am Mittwoch ein geschlossenes und vor allem friedliches Bild abgeben. "Es geht darum, ein Zeichen zu setzen und nicht darum, die Bevölkerung gegen uns aufzuhetzen. Also ruhig bleiben, diskutieren und argumentieren, warum wir da stehen", rät Rebecca Peters. "Wir stehen ja nicht da, weil es uns Spaß macht mitten in der Nacht draußen in der Kälte zu stehen, sondern weil wir etwas bezwecken wollen und hoffen, dass es mehr Geld gibt für alle Arbeitnehmer."
Generalstreik: Auswirkungen auf Busse, Bahnen, Post, Firmen, Supermärkte, Industriezonen...
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