Bereits im Alter von 20 Jahren baute Pierre Gérondal seine Skier selbst. Seine Karriere begann er im Grafikbereich, sammelte einige Erfahrungen als Grafikdesigner im Marketing. Später stieg er aber aus. "Ich verließ mit 26 die Werbebranche und machte während anderthalb Jahren eine Ausbildung im Sektor der Verbundwerkstoffe", erzählt Gérondal. "Dabei lernte ich den belgischen Architekten Pierre Lallemand kennen und begann mich mit dem Bau von Booten auseinanderzusetzen, denn er ist bekannt für seine eleganten und sportlichen Boote."
Mit seiner Ski-Idee ging er auf Pierre Lallemand zu, da für beide Bereiche mit sehr ähnlichen Materialien gearbeitet wird. 2011 ließen sie das mit den Booten dann ruhen. Der Sektor hatte sich nicht so entwickelt wie erhofft. So entschied sich Pierre Gérondal, sein Ski-Projekt weiter auszubauen. "Ich habe es über die Jahre geschafft, sehr leistungsfähige Skier zu entwickeln. Dies einzig und allein mit Holz aus unserer Region", erklärt Gérondal. "Das Holz, das wir verwenden kommt aus einem Umkreis von 200 Kilometern, vor allen Dingen aus den Ardennen. Wir arbeiten mit verschiedenen Zusammenstellungen, abhängig von dem, was sich die Leute für ihre Skier wünschen."
Doch abgesehen von einem Paar Skiern auf Maß, der Kunde hat auch einen Mehrwert. "Einmal im Jahr behandeln wir die Skier unserer Kunden und kümmern uns um das Schleifen der Kanten, wie in allen Skiläden üblich", so Gérondal. "Aber wir gehen noch einen Schritt weiter. Denn wenn die Skier beispielsweise Risse oder Kratzer haben, so ist der Vorteil beim Holz, dass man es sehr gut behandeln kann. Wenn es nötig ist oder der Kunde es einfach wünscht, ersetzen wir auch die Beschichtung.Wir haben einfach diese Vision von Skiern, von denen man über lange Zeit etwas hat."
Doch wer sind Gérondals Kunden. Leute mit Geld, besonders gute Skifahrer oder beides? "Die meisten unserer Kunden sind Leute, die gerne gute Qualität kaufen. Diese machen 80 Prozent unserer Kundschaft aus", sagt Gérondal. "Abgesehen davon geht es nicht um den Unterschied zwischen gut Ski fahren können oder weniger gut. Wenn wir sagen, das Produkt ist ein Unikat, dann ist es auf den Kunden zugeschnitten. Wir nehmen das Gewicht des Kunden und diverse Messungen vor in unserem Showroom und Atelier in Brüssel. Für jedes Paar Skier wird zunächst eine Art Lastenheft fertiggestellt. Dort halten wir die Faserung des Holzes, aber auch die Art des Holzes fest, die sich für den Kunden eignet."
Seine Lebensgefährtin Justine kümmert sich um die Kommunikation. Und dann ist da noch ihr vierbeiniger Begleiter Marley, der den beiden stets treu zur Seite steht. Gebaut wird in Malmedy und Stavelot. Der Showroom ist in Brüssel.Wer Pierre Gérondal in seinem Atelier in Malmedy einen Besuch abstatten will, der ist herzlich willkommen.
Julia Slot/Volker Krings