Seit 2003 arbeiten bei Nosbau Französisch- und Deutschsprachige zusammen. Was mit den Sozialwohnungen jetzt geschieht, ist die Frage, die sich die gewählten Vertreter der neun Gemeinden aus zwei Gemeinschaften stellen müssen. Frankophone und Deutschsprachige wurden aufgefordert, sich zu trennen.
Die fünf französischsprachigen Gemeinden von Nosbau müssen sich auf eine Fusion mit einer anderen frankophonen Wohnungsbaugesellschaft einstellen. Doch eigentlich war der Wunsch da, dass alles beim Alten bleibt, sagt Roland Houbben, der Vizepräsident des Verwaltungsrats von Nosbau.
"Seit 2014 haben wir Argumente präsentiert, die Zwei-Gemeinschaftliche-Gesellschaft zu erhalten. Mit einer Anwaltskanzlei haben wir dafür eine Lösung gefunden, die wir an die Deutschsprachige Gemeinschaft geschickt haben. Leider ohne positive Rückmeldung. Und weshalb? Sie hielt es für zu kompliziert, sie wollte es nicht, deshalb will sie die Spaltung", so Houbben.
Auf Anfrage des BRF bestätigte Sozialminister Antoniadis in einer schriftlichen Reaktion, dass auch die Regierung der Wallonischen Region der Ansicht sei, dass eine gemeinschaftsübergreifende Beteiligung nicht fortbestehen kann. Grund dafür seien die ab 2020 unterschiedlichen Aufsichtsbehörden und Gesetzgebungen.
Die Wallonische Region sehe außerdem eine Verschlankung der Strukturen vor. Kleinere Strukturen werden mit größeren Gesellschaften zusammengelegt. Die betroffenen frankophonen Gemeinden stellen sich deshalb auf die neue Situation ein.
"Wir haben bislang gut zusammen gearbeitet, und der Wunsch der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist es, die Dinge aufzuteilen. Das ist natürlich sehr legitim, ich hätte diese Struktur gerne mit Kooperationsvereinbarungen beibehalten, aber ich verstehe, dass sie uns nicht mehr wollen, deshalb müssen wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen", sagt Welkenraedts Bürgermeister Jean-Luc Nix.
Damit endet am 1. Januar 2020 eine erfolgreiche Partnerschaft.
Manuel Zimmermann