Caroline Laukes ist eine Pionierin von DierAnimal, einer neuen Partei, die nicht ganz ein Jahr alt ist. "DierAnimal stützt sich auf drei Säulen, die alle gleich wichtig sind", erklärt sie. "Natürlich ist das Tierwohl - wie unser Parteiname schon ausdrückt - wichtig. Die zweite und dritte Säule sind der Mensch und der Planet, denn für uns gehört das zusammen. Wenn die Tiere sterben, sterben auch wir. Wenn der Planet stirbt, sterben wir auch. Wir leben in einem Ökosystem, in dem wir auf alle Lebewesen und den Planeten achten müssen."
Mitglieder in der DG gesucht
DierAnimal wurde im Februar 2018 gegründet und ist eine nationale Partei, die landesweit auftritt. Im französischsprachigen und niederländischsprachigen Landesteil hatte sie bereits Medienpräsenz. Im Mai will die Partei schon bei den Europa-, Föderal- und Regionalwahlen antreten.
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft dürfte das noch etwas schwieriger werden. Deutschsprachige Mitglieder gibt es noch keine. "Wir suchen noch Mitglieder, die sich auf einer Liste präsentieren möchten", sagt Caroline Laukes. "Es gibt eine Lokalsektion in Lüttich und demnächst wird eine Lokalsektion in Verviers gegründet, aber in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt es noch keine Gruppe. Deshalb darf man sich gerne bei uns melden. Wir brauchen interessierte Leute, die sich für Tier und Mensch einsetzen."
Listenkandidaten müssen Vegetarier sein
Doch aufgepasst: ein Kriterium spielt eine wichtige Rolle. "Jeder kann Mitglied werden, aber wer auf einer Liste kandidieren möchte, muss Veganer oder zumindest Vegetarier sein", erklärt Laukes. "Wenn man sich für die Gleichberechtigung von Mensch und Tier einsetzt, wäre es widersprüchlich, die Rechte der Tiere mit unserer Partei zu verteidigen, sie aber nach Feierabend zu Hause aufzuessen."
Caroline Laukes könnte auf einer Liste erscheinen. Sie sei vor über einem Jahr Veganerin geworden und ihre Blutwerte bestens in Ordnung. Nicht Honig oder Eier, aber Käse vermisse sie doch sehr. Die Frage, ob sich die Partei links oder rechts einordnet, fällt ihr schwer. Sie sieht DierAnimal eher im Zentrum, aber auf jeden Fall nicht als extreme Partei.
Und was wäre ein erstes Ziel? "Das Wohl der Tiere in der industriellen Tierzucht ist unser wichtigstes Anliegen. Jeder hat diese Videos über abscheuliche Zustände in Schlachthöfen sehen können, wo Tiere gefoltert und geschlagen werden. Jeder findet das skandalös, aber man weiß bis heute nicht, was dagegen unternommen werden kann", so Laukes. "Diese intensive Tierzucht möchten wir als erstes angreifen. Mit der Art wie wir Lebensmittel herstellen, fahren wir schnurstracks gegen die Wand. Das hat auch gesundheitsschädigende Folgen für uns und die Umwelt."
Gutes für die Tiere tun, bedeute auch Tierparks zu verbieten. Wenn es nach DierAnimal geht, ist der Besuch im Zoo zukünftig nur noch was für Gestrige.
DierAnimal im Netz und auf Facebook.
Manuel Zimmermann
Meine Mitgliedschaft ist in Planung. Bitte noch weitere Gleichgesinnte aus unserer Deutschsprachigen Gemeinschaft für die Tiere, moderne artgerechte Landwirtschaft mit vielen regionalen Produkten und eine sozial gerechte Gesellschaft!
Ist das denn nicht eine Diskriminierung, wenn nur Vegetarier oder Veganer Mitglieder werden duerfen ? Und wie kann ein Interessierter nachweisen, dass er Veganer oder Vegetarier ist ?
Und wenn man fuer die Gleichberechtigung Tier-Mensch ist, muesste ein Teil der Listenplaetze mit Tieren besetzt sein. Und dann stellt sich die Frage, welche Tierart ist geeignet, um zu kandidieren.
Grundsätzlich ist der Gedanke sicherlich nicht schlecht jedoch kann eine nur auf Tierschutz ausgerichtete Partei wohl kaum erfolg haben. Der Ansatz sollte sein, in den bestehenden Parteien das Thema fest zu etablieren und das nicht nur zu Wahlkampfzeiten. Und davon abgesehen, auch nicht Vegetarier können gute Tierschützer sein.
Ich finde was zählt ist nicht ob man bereits vegan ist sondern dass einem der verantwortungsvolle Umgang mit den Tieren am Herzen liegt.
Das Ziel Vegan zu sein kann eine lange beschwerliche Strecke werden für jemanden, der gewohnheitsmäßig Fleisch konsumiert. Deshalb sollte niemand abgeschreckt werden, sondern als Interimslösung auf Biofleisch vom Metzger des Vertrauens im Dorf umsteigen mit einem sich langsam ausschleichenden Konsum. Ich bin der Meinung, auch alle Personen, die noch keine Veggies sind aber klare Gedanken für die Tiere haben, sollen auf jeden Fall Mitglied werden bei uns in der DG und außerhalb.
Ich denke nicht, dass Belgien unbedingt eine "Tierschutzpartei" benötigt. Wichtig ist, dass ALLE politischen Parteien künftig dem Tierschutz noch mehr Beachtung schenken. Die kürzlich vom Wallonischen Parlament beschlossenen Maßnahmen z.B. (neues Tierschutzgesetz) sind schonmal sehr positiv. DierAnimal beabsichtigt wohl eher auf der Erfolgswelle der niederländischen Kollegen zu surfen, die bereits im Parlament vertreten sind. Ganz sicher brauchen wir KEINE Dogmatiker für verpflichtende vegane oder vegetarische Lebensweise.
Wir sprechen von DierAnimal aus meiner Sicht als erstes von einer Lifestyle-Bewegung ganz normaler Bürger aus allen Nationen und Bevölkerungsschichten, deren Interesse es ist, gemeinsam Vorbild zu sein für eine Gesellschaft mit nicht mehr so viel Unrecht bzw. sich gegenseitig zu helfen in der eigenen Lebensweise für Mensch und Tier.
Der positive Nebeneffekt als "Partei" wäre sicher, dass man zusätzlich in den Parlamenten etwas zum Guten bewegen kann. Zum Beispiel zusammen mit der PTB-Go.
Etwas ähnliches macht ja zur Zeit Sahra Wagenknecht von der Partei "Die Linke" in ihrer Online-Plattform "Aufstehen", ohne sich selber außerhalb der Partei zu sehen.