Am Dreikönigswochenende sind sie unterwegs, die Sternsinger. Allein in St. Vith und Galhausen waren es in diesem Jahr 42 Kinder, die mit Stern und Krone um die Häuser ziehen. Treffpunkt war die Pfarrkirche in St. Vith, wo die Kinder noch einmal das Singen und Segnen üben.
Vor etwa 40 Jahren hat der langjährige Küster und kürzlich verstorbene Josef Schür die Tradition in St. Vith eingeführt. Seit einigen Jahren leiten Dorothea Peters und Rita Jodocy die St. Vither Sternsinger.
Doch auch Traditionen ändern sich. Auf ein schwarz-geschminktes Gesicht verzichten die Könige von heute, sagt Rita Jodocy. "Die Kinder haben auch nicht mehr die Namen Caspar, Melchior und Balthasar, sondern gehen einfach zusammen als Gruppe."
Auch der Schriftzug "CMB" steht für mehr als nur die Initialen der Drei Könige. "Man könnte meinen, er steht für Caspar, Melchior und Balthasar - das ist es aber nicht. 'CMB' steht für Christus mansionem benedicat, das heißt: 'Christus segne dieses Haus'", erklärt Jodocy.
Auch wenn es mehr Sternsinger sein dürften, die Leiterinnen sind mit der Motivation der Kinder zufrieden. Schließlich geht es bei der Aktion um einen guten Zweck.
In diesem Jahr sammeln die Heiligen Könige für Kinder mit Behinderung. Peru steht als Beispielland im Mittelpunkt. "Es ist schön, wenn man anderen Leuten helfen kann, die in Not sind und denen es nicht so gut geht", sagt die zehnjährige Valentina, die seit zwei Jahren dabei ist.
Von der Pfarrkirche aus geht es für die Sternsingergruppen in verschiedene Straßen - meist in Begleitung von Eltern. Etwa 30 Häuser segnet jeder von ihnen. Mal wird der Segen mit Kreide geschrieben, mal mit einem Etikett angeklebt. Viele Bewohner freuen sich über den hohen Besuch, so wie Peter Flips. "Jedes Jahr kommen die Kinder hier hin und wir sind froh, dass wir was geben können."
Auch bei verschlossenen Türen bleiben die Kinder voller Zuversicht. "Dann gehen wir einfach weiter und tun einen Zettel von der Sternsinger-Aktion in den Briefkasten", erklärt die siebenjährige Katharina.
Auch in diesem Jahr sind viele spendierfreudig. Über 5.000 Euro kommen in St. Vith und Galhausen zusammen. Eine gute Motivation, auch im nächsten Jahr wieder als Sternsinger dabei zu sein, findet die neunjährige Marie. "Ich liebe es, Sternsinger zu sein, weil man Freude bringt für die Kinder in Peru, die mit einer Behinderung leben müssen."
Sternsinger aus Herbesthal von Pascal Arimont in Brüssel empfangen
Auch in diesem Jahr hat der ostbelgische EVP-Europaabgeordnete Pascal Arimont eine Vertretung ostbelgischer Sternsinger, diesmal aus Herbesthal, im Europäischen Parlament in Brüssel empfangen.
Die vier Sternsinger Lilli Königshoven, Magalie De Bruecker, Léonie Wagener und Marie Dahlen waren gemeinsam mit ihren Begleiterinnen Denise Flas-Franssen und Anne Dahlen-Hagemann, die die Sternsingeraktion seit vielen Jahren in ihrem Dorf unterstützen, nach Brüssel gekommen, um dort den königlichen Segen zu überbringen.
Die Delegation vertritt die ostbelgischen Sternsinger bei einem europäischen Gipfeltreffen mit Sternsingern aus verschiedenen Nationen. Allein in Ostbelgien zogen in diesem Jahr rund 900 Sternsinger um die Häuser. Der Europaabgeordnete führte die ostbelgische Delegation durch das Parlament und verschaffte den Kindern einen Blick hinter die Kulissen der europäischen Institution. (mitt/rs)
Raffaela Schaus