Es erinnert an ein richtig großes Klassentreffen - Ostbelgier, die in allen Ecken der Welt unterwegs sind und über die Weihnachtsfeiertage in der alten Heimat sind, sind ins Kloster Heidberg gekommen. Hier haben sie alte Kollegen und Freunde getroffen, aber auch neue Kontakte geknüpft.
Neben Ostbelgiern aus aller Welt sind in diesem Jahr, wie auch schon im letzten, die Partner der Marke "Ostbelgien" eingeladen worden. Und das sind mittlerweile viele, sagt Ministerpräsident Oliver Paasch. "Mittlerweile sind es 258 Markenpartner, die sich der Standortmarke Ostbelgien verbunden fühlen und sich auch dafür einsetzen, dass die Vorzüge unserer Region im Ausland bekannt werden. Es sind viele Betriebe, aber auch kulturelle und sportliche Vereinigungen aus Ostbelgien, die da mitmachen. Ich denke, gerade wenn es um den Kampf gegen den Fachkräftemangel geht, müssen wir alle an einem Strang ziehen."
Gekommen sind am Samstagabend rund 90 Markenpartner und 90 Ostbelgier, die entweder die Heimat verlassen haben oder wieder zurückgekehrt sind. Unter ihnen auch Fernando Flores Juarez. Der gebürtige Mexikaner lebt und arbeitet mittlerweile in Walhorn. Zusammen mit seiner Frau leitet er das Tanzzentrum "Bewegung und Tanz". Ihn hat die Neugier nach Ostbelgien gebracht. "Ich wollte wissen, was es außerhalb von meiner Heimat gab. Eigentlich war Kanada geplant, aber das Flugticket nach Europa war günstiger. Ostbelgien war nicht meine erste Wahl, ich bin in Deutschland gelandet", erzählt Fernando Flores Juarez. "Daraufhin habe ich dann gemerkt, dass von dort aus noch viele andere Punkte erreichbar sind. Für meinen Beruf als Tanzpädagoge war das ein sehr wichtiger Standort, in der Nähe der Grenze zu wohnen. Ich habe in Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und Belgien gearbeitet. Ostbelgien kam dann erst später dazu."
Die Aussage, dass Tanzen Menschen verbindet, könnte hier nicht besser zutreffen. Ob es ihn irgendwann nochmal nach Mexiko zurück treibt? Er verrät mir, dass seine Frau eher diesen Wunsch hat. Er liebt das Wetter hier, mag auch mal das regnerische Wetter, seine Frau mag die Sonne und den Strand. Eine Rückkehr nach Mexiko schließt er nicht aus.
Zurückgekehrt in die Heimat ist Eliane Richter. Sie hat Ostbelgien ziemlich jung verlassen. "Ich bin damals für die Sekundarschule aus Ostbelgien weggegangen, hatte aber noch meine große Liebe hier, war also an den Wochenenden sehr viel hier. Ich bin dann aber sofort nach dem Abitur nach New York gegangen", erzählt Eliane Richter. "Als ich damals weggegangen bin, habe ich erstmal studiert und dann angefangen zu arbeiten. Ich bin aber jedes Jahr für Weihnachten nach Hause gekommen. Ich habe Ostbelgien immer im Kopf gehabt, weil ja auch meine Familie hier ist."
In New York hat sie unter anderem für die Uno gearbeitet. Nach 13 Jahren zog es sie jedoch wieder ganz zurück in die Heimat. "Dieselbe große Liebe, die ich damals hier gelassen habe, hat mich zurückgebracht. Es war extrem schwer wegzugehen, aber ich hatte immer das Gefühl, dass ich wieder nach Hause kommen kann - und so ist es ja dann auch gekommen." Mittlerweile ist sie die Direktorin des RZKB.
Eine Anekdote an dem Abend, die wohl jeder Ostbelgier erzählen kann: die Frage nach dem "Woher kannst Du denn so gut Deutsch?". Im Ausland ist da noch Luft nach oben, was die Bekanntheit der Region angeht, meint auch der Ministerpräsident. "Da ist noch sehr viel Luft nach oben. Auch innerhalb unseres Landes sind die Deutschsprachigen nicht überall bekannt", so Paasch. "Wir haben aber großes Interesse, auf uns aufmerksam zu machen, weil wir beispielsweise Fachkräfte brauchen und auch weil wir ein Interesse daran haben, dass sich hier Unternehmen ansiedeln. Und auch der Tourismus ist davon abhängig, dass man diesen Standort kennenlernt."
Mit dem Ostbelgien-Netzwerk, das aus Markenpartnern, aber auch aus Auswanderern besteht, versucht man das umzusetzen.
Lena Orban
In der wallonie u d in flandern existieren wir ja doch nict niemand weiss was da passiert ust ,wor sind unbekannt