Eine echte Winterlinde fährt auch bei nasskaltem Matschwetter Cabrio. Sie kommt aus einer Baumschule bei Mönchengladbach - im LKW mit offenem Verdeck.
Nur wenn der Wurzelballen kompakt ist, lässt sich so ein alter Baum überhaupt umpflanzen. Die Linde gehört zur ersten Liga, erklärt Baumpfleger Rony Devroye. Viel älter darf ein Baum bei der Umpflanzung nicht sein, sonst klappt es nicht mehr. Und so ein Baum ist wertvoll, dementsprechend vorsichtig wird er per Kran in das vorbereitete Pflanzloch gehoben.
Wichtig ist, den Baum so auszurichten, dass der Stammansatz über der Erde bleibt. Zu tief gepflanzte Bäume bekommen schnell Sauerstoffmangel und sterben ab.
Einmal ausgerichtet, werden die Äste, die zum Transport hochgebunden wurden, gelöst. Ein letztes Aufrichten und der Baum steht. Damit er nicht umkippt, wird er im Boden an einem Gitter verankert. Nach fast 30 Lebensjahren ist die Winterlinde nun endlich angekommen. Hier kann sie alt werden - bis zu 1.000 Jahre.
Im Frühjahr wird die Winterlinde wieder grün. Dann freut sie nicht nur die Gäste im Heidberg-Kloster, sondern auch zehntausende Insekten, die in ihren Blüten jede Menge Nahrung finden.
Anne Kelleter