Dienstags und donnerstags geht Bodo Friedrich am Morgen im Arbeitszimmer seines Hauses in Mützenich auf Antenne und beschreibt den Menschen im BRF-Radioland, wie sich das Wetter darstellt und wie es sich voraussichtlich entwickeln wird. Bodo, der geschliffene Rhetoriker unter den Wetterexperten. Der Mann, der in Bildern spricht, wortgewaltig und um keinen Nebensatz verlegen. Alte Schule eben, gelernter Lehrer und ehemaliger Kommunalpolitiker.
18 Jahre lang hat er regelmäßig sein Hörfunk-Publikum über Hochs und Tiefs informiert und dabei nie effekthascherisch auf billige Witze gesetzt. Wie hat er sich gefühlt in der Rolle des seriösen Wetterfroschs im Radio? "Die Rundfunk-Reportagen, die ich am Dienstag und Donnerstag gemacht habe, haben mich immer mit großer Freude erfüllt, denn ich konnte den Leuten etwas vermitteln und das Wetter aus der Region hautnah vorhersagen", sagt Friedrich. "Das macht einfach Freude - insbesondere dann, wenn es stimmt. Es kann schonmal sein, dass sich über Nacht und im Vormittag eine Wetterkonstellation einstellt, die eigentlich nicht so voraussehbar war, aber dann doch eintraf."
Jetzt geht er, der längst eine große Fangemeinde hinter sich weiß, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Es erfüllt mich schon ein bisschen mit Wehmut, wenn ich die ganzen Jahre zurückblicke und jetzt plötzlich aufhöre. Aber man muss irgendwann loslassen. Ich habe in Peter Schwarz einen hervorragenden Nachfolger gefunden, dem ich alles Glück wünsche", sagt Friedrich. "Er macht das sehr kenntnisreich und wortgewaltig."
Dem Unternehmen Eifelwetter.de wird er vorerst erhalten bleiben und am Bildschirm die Strömungen verfolgen, die Temperatur- und Niederschlagsentwicklungen im Auge behalten.
Nach fast 30 Jahren als Meteorologe hat er so viele Daten gesammelt und Erkenntnisse gewonnen, dass er mit den 75 Prozent der Wissenschaftler übereinstimmt, die sich sicher sind: Es gibt den Klimawandel - in geradezu beängstigender Weise. "Es ist nicht zu leugnen, dass sich etwas in der Atmosphäre tut und es ist auch sehr verständlich, das nachzuvollziehen, denn wenn das Klima sich um ein bis zwei Grad erwärmt, heißt das, dass die Luft, die wärmer wird, viel mehr Flüssigkeit aufnehmen kann. Und irgendwo lässt sie diese Flüssigkeit wieder ab", erklärt Friedrich.
Längst kann Bodo Friedrich in seinem Wetterstudio alle Entwicklungen verfolgen. Draußen an seiner heimischen Wetterstation, die Niederschlagsmengen, Temperaturen, Feuchtigkeit und Wind misst, ist er nur noch selten.
Aber hier, in der Natur, bekommt man ein ungefiltertes natürliches Gefühl fürs Thema: das Wetter. Und das hat sich - Gott sei dank - endlich wieder für Regen oder zumindest Feuchtigkeit entschieden. "Die Talsperren füllen sich langsam wieder und ich glaube nicht, dass wir befürchten müssen, hier zu verdursten. Aber es fehlt noch etwas. Wir können ruhig noch einen Nachschlag gebrauchen. Es muss ja nicht unbedingt an Heiligabend sein."
Also, dann: Bis zum 27. Dezember ist er noch zu hören im BRF-Hörfunk, der Bodo aus Mützenich. Dann übernimmt der kundige Kollege und Freund Peter Schwarz. Das Wetter wird darauf keine Rücksicht nehmen, aber wir alle werden den Mann des Wetterworts gehörig vermissen.
rs/mg
Richtig : viele werden ihn vermissen. Auch ich werde Bodo Friedrich vermissen. Er hat die Wetter Meldungen immer wieder besonders gemacht.