Delf steht für "Diplome d'étude en langue française" und misst die Französischkenntnisse von Schülerinnen und Schülern. Insgesamt 1.245 Schüler - die des sechsten Primarschuljahres, die Abiturienten und die Lehrlinge im letzten Lehrjahr - wurden getestet. Das war eine Premiere, denn es war eine sogenannte Vollerhebung, das heißt fast alle Schülerinnen und Schüler wurden getestet. Vorher war es immer nur ein Teil der Schüler.
Der international anerkannte Delf-Test ermittelt das Leistungsniveau bei vier Sprachkompetenzen: Hör- und Leseverständnis, die mündlichen und die schriftlichen Kenntnisse.
Zu unterscheiden sind der Delf-Test Prim Niveau A2 für Primarschüler und der Delf-Test Scolaire für die Sekundarschule mit den zwei Leistungsniveaus: B1 und B2. B1 heißt: ausreichende Französischkenntnisse für das normale Berufsleben. B2-Niveau ist erforderlich, um zum Beispiel auf eine französischsprachige Universität gehen zu können.
80,4 Prozent bestanden
Die Ergebnisse waren durchweg positiv. Im Durchschnitt bestanden 80,4 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Delf-Tests und das mit durchschnittlich 66 Prozent. Im Vergleich zu den Tests von 2013 und 2015 sind die Resultate besser. Allerdings muss man auch sagen, dass es 2015 einen Ausreißer nach unten geben hatte, vermutlich auch, weil wegen organisatorischer Probleme nur 50 Schüler getestet wurden.
Bei den Primarschülern haben 79,8 Prozent den A2-Test bestanden mit einer Durchschnittsnote von 66,5 Prozent - wobei die mündlichen Fähigkeiten besser sind als die schriftlichen.
Zwischen 80 und 86 Prozent der getesteten Sekundarschüler erreichen Niveau B1. Den B2-Test bestehen auch rund 80 Prozent im allgemeinbildenden und technischen Unterricht. Bei den Lehrlingen im letzten Lehrjahr sind es auch sehr gute 77 Prozent. Die Resultate liegen auch hier bei jeweils 66 Prozent.
Nur im beruflichen Unterricht und der technischen Befähigung sind es weniger: Hier bestehen "nur" 39 Prozent den B2-Test. Dazu muss man allerdings sagen, dass das B2-Niveau eigentlich nicht das Ziel im beruflichen Unterricht ist. Aber selbst die Schüler mit den niedrigsten Ergebnissen im B2 haben immer noch überdurchschnittliche gute B1-Kenntnisse.
Mädchen und Eifeler besser
Unterschiede gibt es auch zwischen den Nordgemeinden und der Eifel. Die Ergebnisse in der Eifel sind etwas besser als im Norden, sowohl bei den Primarschülern als auch bei den Sekundarschülern und Lehrlingen.
Generell haben die Mädchen bei den Tests auch etwas besser abgeschnitten als die Jungen.
Verbesserungsvorschläge
Die Leute von der "Alliance Française Bruxelles Europe", die die Tests durchgeführt haben, haben ein paar Verbesserungsvorschläge: So sollte im Unterricht verstärkt mit einem kommunikativen und handlungsorientierten Ansatz gearbeitet werden, zum Beispiel mehr Rollenspiele und weniger Grammatikübungen, um so die Kommunikationsfähigkeit der Schüler zu verbessern.
Alle vier Sprachkompetenzen, das heißt mündliches und schriftliches Verständnis und mündliche und schriftliche Fertigkeiten sollten gleichberechtigt und regelmäßig gefördert werden. Und es sollte darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und Schüler bei Test die Anweisungen auch verstehen.
Unterrichtminister Harald Mollers will die Resultate jetzt mit den Schulen besprechen. Verbesserungsbedarf gibt es vor allem Dingen beim Leseverständnis, denn da hapert es quasi bei allen Schülern.
vk/mg
Da die Studie dem Artikel nach nicht nur bei Schülern in der Deutschsprachigen Gemeinschaft sondern bei Schülern in Ostbelgien durchgeführt wurde, wäre es interessant zu erfahren, ob und welche Unterschiede es zwischen den Schülern im deutsch- bzw. französischsprachigen Teil Ostbelgiens gibt. Danke.