Der Arbeitgeberverband für den gesamten nicht-kommerziellen Sektor in der DG wurde 2007 gegründet. Die VoG mit dem Namen Anikos vertritt nicht alle, aber doch mehr als 60 Betriebe mit über 1.500 Arbeitsplätzen in der DG. Dazu gehören der soziokulturelle und der Sportsektor, die häusliche Hilfe, die Kinderbetreuung, der Gesundheits- und Pflegesektor und der Sozialbereich.
2014 hatte der Arbeitgeberverband Anikos zum ersten mal ein Memorandum veröffentlicht, das aber damals eher als Vorstellung des Sektors in der DG diente. Das neue Memorandum geht einen Schritt weiter, erklärt Präsident Jürgen Strang. "Das Memorandum ist eine Vision des nicht-kommerziellen Sektors in der DG. Wir möchten den neuen politischen Verantwortlichen sagen, wo der Schuh drückt und wo wir Handlungsbedarf sehen. Es soll nicht anstößig sein, sondern zur Überlegung anregen."
Anikos versteht sich nicht als Gegenspieler der Politik, sondern als Partner. Das heißt für Strang aber auch, dass der Sektor sich ein besseres Mitspracherecht wünscht. "Es ist nicht alles schlecht in der DG. Aber es ist auch nicht alles gut. Deshalb wollen wir nochmal den Finger drauf setzen und unsere Mitarbeit den jetzigen und künftigen politischen Verantwortlichen anbieten."
Wo drückt der Schuh besonders? "Wir wünschen uns, dass man mal gefragt wird, bevor gewisse Entscheidungen getroffen werden. Das passiert teilweise, teilweise aber auch nicht. Wir wünschen, dass unsere soziale Betreuung noch mehr von der Politik gesehen wird und unsere Integrationsbetriebe besser unterstützt werden."
Fachkräftemangel
"Wir leiden leider wie alle anderen Bereiche auch in der DG unter Fachkräftemangel. Und da ist es auch unser Anliegen, unsere Ideen mit der Politik zu besprechen und neue Wege einzugehen mit der Politik", so Strang. Konkret wünscht sich Anikos mehr Planungssicherheit und eine Aufwertung der Gehälter. Der Öffentliche Dienst zahle zum Beispiel weitaus bessere Gehälter.
In diese Kerbe schlägt auch Alexandra Schumacher. Sie vertritt innerhalb von Anikos den Sport- und soziokulturellen Sektor. Mit besseren Gehältern könne man kompetente Fachkräfte finden und auch langfristig binden. Dass ein Arbeitgeberverband sich auch für höhere Gehälter seiner Angestellten einsetzt, ist für Alexandra Schumacher nur logisch. "Wir verstehen uns als Dienst am Menschen und sind daher auch für die Menschen unverzichtbar."
Das Memorandum, dass den politischen Verantwortungsträgern Donnerstagabend vorgestellt wird, kann schon jetzt im Netz abgerufen werden auf der Seite von Anikos. Die Vorstellung des Memorandums findet am Donnerstag ab 19 Uhr im BRF-Funkhaus in Eupen statt.
Manuel Zimmermann