36 Jahre Gemeindepolitik, davon 24 Jahre als Bürgermeister. So eine Karriere kann man sich vielleicht wünschen, aber nicht planen.
Das Interesse für Politik war bei Klaus Schumacher jedenfalls schon früh da: "Politisch interessiert war ich schon seit meinem 15. Lebensjahr. Damals bin ich schon als Jugendlicher zum Gemeinderat Heppenbach gefahren, um zu sehen, was da abgeht. Nachdem ich von den beiden damaligen Listen gefragt worden bin, habe ich mich 1983 für die damalige Oppositionsliste entschieden. Ich bin also nicht mit der Mehrheit gegangen."
Stattdessen waren es zwölf Jahre harte Oppositionsarbeit. Schumacher ist sich sicher: Die klare Haltung gegen das vor Jahrzehnten geplante Atommüllendlager in Amel habe dazu beigetragen, dass er 1994 Bürgermeister werden konnte: "Dann ist mir der Atem stehen geblieben. Ich hatte einen Betrieb mit Arbeitern und Lehrjungen. Auf einmal hörst du: 'Ab Januar bist du Bürgermeister'. Das war damals schon mit viel Arbeit verbunden. Puh, das war nicht einfach."
Nicht einfach auch, weil es Vorurteile gab - die aber mit der Zeit verschwunden sind. Schumacher gibt sich in diesem Zusammenhang bescheiden.
Er habe einfach viel Glück gehabt: "Ich habe in den 24 Jahren mehr Glück als Pech gehabt. Ich kann mich gut erinnern. Mir wurde nachgesagt: "Der kann nicht weiter als Eupen fahren, dann ist der schon politisch fertig." Wenn ich nach Namur oder Lüttich gefahren bin, um Gelder für die Gemeinde zu bekommen, habe ich immer erhalten, was ich wollte."
Und das, obwohl er sich als Typ mit einem ausgeprägten Charakter bezeichnet. Aber fast immer gut gelaunt. Das habe auf allen Ebenen geholfen, ernsthaft und intensiv zu diskutieren, ohne in Streit zu verfallen.
Zu seinem Glück zählt er auch seine Frau, die seine Arbeit immer mitgetragen habe. Als Bürgermeister hat man wenig Freizeit. Die Bürger der Gemeinde erwarten eine ständige Präsenz, sagt Schumacher. Das müsse man in diesem Amt auch respektieren.
Manuel Zimmermann
Der Bürgermeister mit Herz und Verstand. Nice Person