Lokal, saisonal und möglichst biologisch sollen die Produkte sein. Das hat sich die Genossenschaft "Unis Verts Paysans" auf die Fahnen geschrieben. 34 Produzenten aus der Region haben sich darin zusammengetan, um ihre Ware gemeinsam im Direktverkauf an den Kunden zu bringen - mit einem doppelten Ziel: "Zum einen streben wir einen gerechten Preis für die Produzenten an, zum anderen eine Gewinnmarge für die Kooperative - beide Seiten sollen etwas davon haben", erklärt Olivier Piette von der Genossenschaft.
Olivier Piette gehört zu den Gründern der Genossenschaft. Der Lehrer, Gemüsebauer und Imker ist überzeugt: Der Umgang mit Nahrungsmitteln muss sich ändern. "Nahrungsmittel sollten nicht herumreisen, sondern möglichst vor Ort produziert werden. Im Hinblick auf den Transport machen lokale Produkte mehr Sinn."
Seit dem 15. September ist der Laden geöffnet und kommt offenbar an: Rund 150 Kunden pro Öffnungstag zählt die Genossenschaft. Drei Halbzeit-Kräfte und eine Studentin sind angestellt, machen die Bestellungen und verkaufen die Ware. Das Angebot umfasst alles, was man zum täglichen Leben braucht: Obst und Gemüse, Milchprodukte, Trockenware, Reinigungsprodukte.
Wer sich als Produzent der Genossenschaft anschließen will, muss einige Kriterien erfüllen. "Eines der Kriterien ist zum Beispiel, keine chemischen Produkte mehr zu benutzen. Wir verlangen nicht, dass jeder biologisch anbaut. Aber wir ermutigen die Genossenschaftler dazu, und sie müssen ihre Produktionsweise offenlegen", erklärt Piette.
Neben Produzenten haben sich auch rund 20 Bürger der Genossenschaft angeschlossen. Unter ihnen Roland Fanielle. "Als Familienvater und Bürger finde ich es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen, umweltfreundlich und intelligent zu konsumieren. Meine Frau und ich haben uns vorgenommen, so wenig wie möglich in den großen Supermärkten einzukaufen, sondern lokal in kleinen Geschäften wie diesen."
Langfristig will man sich nicht auf den Verkauf beschränken, sondern mit verschiedenen Veranstaltungen zum Thema Ernährung sensibilisieren und informieren. Gleichzeitig hofft die Genossenschaft auf weitere Unterstützung. "Wir müssen den Bürgern vermitteln, dass wir unser Kapital vergrößern müssen, damit die Kooperative überleben und sich weiter entwickeln kann", so Piette.
Der Genossenschaftsladen im alten Kino "Le Globe" ist mittwochs und donnerstags ab 12 Uhr sowie freitags und samstags ab 10 Uhr geöffnet.
Michaela Brück