Sitzt man jemandem gegenüber, der eine dicke rote Plüschnase trägt, kann man sich das Lächeln kaum verkneifen. Die rote Nase ist heutzutage aber nicht nur ein Accessoire der Clowns, sie ist mehr. Vor allem wenn es um die in Großbritannien und den USA sehr erfolgreiche Spendenaktion "Red Nose Day" geht.
PDS-Direktor Elmar Schlabertz spielte schon länger mit der Idee, die Aktion nach Ostbelgien zu holen. "Ich habe vor 20 Jahren mal ein Jahr in England unterrichtet und da gibt es diesen 'Red Nose Day', bei dem für einen guten Zweck gesammelt wird. Ich habe das immer im Hinterkopf gehabt, vor einiger Zeit hat sich das Ganze dann konkretisiert und ich habe gesagt, lass uns doch mal probieren, ob da nicht auch was bei uns in Ostbelgien zu machen ist."
Die Reaktionen der Schüler waren anders, als er sich im Vorfeld ausgemalt hatte. Überzeugungsarbeit musste er keine mehr leisten, sie waren von Anfang an begeistert. "Wir sind an den Schülerrat herangetreten, um das zu unterstützen. Die waren sofort Feuer und Flamme für die ganze Geschichte und dann hat das eine sehr schöne Eigendynamik genommen. Der Schülerrat kümmert sich jetzt darum. Er möchte möglichst viele Schüler erreichen und viele Nasen verkaufen, weil es für einen guten Zweck ist und auch Spaß macht."
50 Cent pro Nase
Durch den Verkauf soll vor allem Geld für Kinder gesammelt werden. Die Schüler der PDS wollen sich dabei einem ganz besonderen Tabuthema widmen, nämlich psychischen Erkrankungen bei Kindern. "Das ist ein sehr ernstes Thema, aber auch ein schöner Anlass, um darauf aufmerksam zu machen, dass es viele Schüler gibt, die psychische Probleme haben", sagt Elmar Schlabertz. "Das geht von einfachem Unwohlsein in der Schule bis hin zum Suizidversuch oder sogar zum Suizid."
50 Cent kostet so eine kleine rote Nase. Mit dem gesammelten Geld soll anschließend eine ostbelgische Organisation unterstützt werden, die CliniClowns. Die sorgen in den Krankenhäusern der Region für lustige Begegnungen, vor allem bei Kindern, schließlich ist Lachen die beste Medizin.
Erlös für die CliniClowns
Um das Thema ausführlich zu bearbeiten, wird auch im Unterricht auf verschiedene Aspekte eingegangen. "Wir haben uns ganz bewusst überlegt, wie wir das Thema in den Unterricht bekommen", erklärt Schlabertz. "Wir haben uns dann dazu entschieden, dass die CliniClowns im ersten und zweiten Jahr in die Klassen kommen und ihr Projekt vorstellen. In der Oberstufe wird das Thema 'Red Nose Day' im Englischunterricht behandelt."
Der 30. November ist der Stichtag, bis dahin wollen die Schüler 600 rote Nasen verkauft haben. Erreichen sie das Ziel, müssen vor allem die Lehrer dran glauben. "Wenn die Schüler das schaffen, sollen alle Lehrer an diesem Tag eine rote Nase tragen. Ich hoffe, dass das klappt. Das wird bestimmt ein riesiger Spaß."
So kann eine kleine rote Nase, nicht nur dem Träger Freude bereiten, sondern in dem Fall auch noch anderen helfen.
Lena Orban