Es gibt keinen Ort in der Wallonie, an dem man keine Pestizide in der Luft findet. Selbst auf Mont Rigi, wo nur sehr wenig bis gar keine großen landwirtschaftlichen Aktivitäten in der Nähe sind, haben die Forscher Pestizide nachgewiesen.
Aber - und das relativiert die erste Feststellung ein bisschen - nicht überall sind die Konzentrationen gleich hoch. Am meisten Pestizide findet man in der Nähe von großen landwirtschaftlichen Anlagen, sowohl was die Anzahl unterschiedlicher Stoffe, als auch was ihre Menge angeht. Besonders hoch sind die Belastungen im Sommer, also zwischen Juni und August. Besonders betroffen sind Regionen, in denen viel Obst angebaut wird, also das Herver Land zum Beispiel.
Im Rahmen der Studie wurden rund zwölf Stationen eingerichtet, die verschiedene Lebensumfelder repräsentieren. Das geht von Naturschutzgebieten über ländliche Dörfer bis hin zu eher städtischen Umfeldern. Die Werte wurden dann über ein Jahr lang gemessen.
Obwohl es die meisten Pestizide in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen gibt, sind die Menschen dort nicht stärker belastet. Das klingt zwar erstmal paradox, geht aber aus Tests hervor. Man hat den Urin von über 200 Kindern analysiert. Diese Tests ergaben, dass es quasi keinen Unterschied gibt zwischen denen, die in Gebieten mit hoher Belastung wohnen und denen, die in Gebieten mit geringer Belastung zu Hause sind.
Dafür gibt es zwei mögliche Gründe: Entweder gibt es Ungenauigkeiten bei der Messung (nur die wichtigsten Stoffgruppen werden gemessen) oder es liegt daran, dass Pestizide nicht nur über die Atemluft aufgenommen werden, sondern auch über Hautkontakt und Nahrung.
Und was geschieht jetzt mit den Resultaten? Zuerst soll untersucht werden, wie gut bereits existierende Maßnahmen funktionieren. In der Wallonie ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig und es gibt schon einige Schutzmaßnahmen - zum Beispiel ein Verbot, bei zu starkem Wind Pestizide auszubringen oder in der Nähe von Kindergärten oder Schulen zu spritzen.
Um zu sehen, ob und wie effizient diese Verbote sind, startet jetzt eine neue Untersuchung. Darauf basierend werden dann weitere Schutzmaßnahmen vorgeschlagen.
rtbf/ISSeP/ake
Mann sollte die ganze Sauerei verbieten und Schuss es ist alles verseucht