Gegen 6:15 Uhr informierten Verantwortliche von RWE die Polizei über die Besetzung eines Baggers im Tagebau Hambach. Sieben Personen waren in der Dunkelheit auf den Abräumbagger geklettert, der zum Zeitpunkt der Besetzung nicht in Betrieb war.
Eine Person kam einer Aufforderung nach und verließ den Bagger freiwillig. Es handelte sich um einen britischen Staatsbürger, der sich als Journalist ausgab. Die übrigen Personen verließen den Bagger zunächst nicht freiwillig, sodass sich die Aachener Polizei auf einen Einsatz in der Höhe vorbereiten und entsprechende Spezialkräfte aus dem Land anfordern musste.
Parallel dazu versuchte die Polizei, die Lage kommunikativ zu lösen und die Besetzer zum freiwilligen Verlassen des Baggers zu bewegen. Im frühen Nachmittag gelang dies. Derzeit wird geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet wird.
Braunkohle-Protestcamp findet in Jülich statt
Das Braunkohle-Protestcamp des Aktionsbündnisses "Ende Gelände" soll in Jülich auf der Merscher Höhe stattfinden. Das hat das Aachener Polizeipräsidium entschieden. Auf der Fläche in Jülich war zuletzt eine große Flüchtlingsunterkunft gewesen.
Das Protestcamp startet kommenden Donnerstag und soll vier Tage dauern. Offiziell werden 2.000 Teilnehmer erwartet. Der Jülicher Stadtrat ist zu einer Sondersitzung an diesem Dienstag einberufen worden.
Die Aktivisten hatten ursprünglich beantragt, dass das Camp auf einem Areal in Niederzier stattfindet, das sich in der Nähe des Tagebaus Hambach befindet. Die Gemeinde Niederzier hatte sich vorbehalten, dagegen zu klagen. Rat und Verwaltung in Niederzier befürchteten Ausschreitungen und Rechtsbrüche.
mitt/rs