Das Wahlergebnis der Gemeinde Büllingen lag wegen technischer Pannen erst um 20 Uhr vor. In einem Wahllokal in Büllingen fiel der Computer für einige Minuten aus. In Manderfeld wurden versehentlich Testwahlzettel gescannt, die im Nachhinein abgezogen werden mussten.
Insgesamt waren deswegen circa 40 Stimmen verfälscht. Um sicherzugehen, dass alle Stimmen legitim mitgezählt werden, musste der Büllinger Wahlvorstand alle Zettel der beiden betroffenen Wahlbüros manuell nachscannen.
Alle 17 Kandidaten der Liste Wirtz wussten von vorneherein, dass sie es in den Rat schaffen. Trotz allem gab es eine spannende Frage: die nach der Wahlbeteiligung. Von rund 4.000 Wahlberechtigten haben in Büllingen gut 3.500 ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 73 Prozent. Das ist weniger als in den meisten ostbelgischen Gemeinden, aber mehr als in Burg-Reuland, wo ja auch nur eine Liste zur Wahl stand.
Knapp 500 Wähler haben weiß gewählt. Für den alten und neuen Bürgermeister Friedhelm Wirtz haben diese Weiß-Stimmen einen leicht bitteren Nachgeschmack. Das sei ein Zeichen gegen die Ein-Listen-Situation, für die er selber aber nicht verantwortlich sei, sagte Wirtz. Schließlich hätten alle die Möglichkeit, eine Liste aufzustellen.
Persönlich nahm der Bürgermeister die hohe Zahl Weißwähler nicht, Wirtz hat ja auch viele Vorzugsstimmen: Mehr als 1.500 waren es in diesem Jahr. Damit ist der Bürgermeister zufrieden, auch wenn es 400 Vorzugsstimmen weniger sind als vor sechs Jahren. "Je öfter man in diesem Mandat ist, umso öfter muss man Kompromisse eingehen. Da ist es auch klar, dass nicht alle immer mit dem Bürgermeister zufrieden sind."
Friedhelm Wirtz kann auch verstehen, dass die Wähler möglicherweise lieber einen Wechsel im Gemeinderat gesehen hätten. Schließlich ist er zwei Mal im Amt gewesen. Doch um genau diesen Wechsel vorzubereiten, möchte Wirtz das Mandat noch ein letztes Mal ausüben.
"Wir haben viele neue Leute. Erfahrene Schöffen sind nicht mehr dabei im Dezember. Deswegen war es unserer Gruppe wichtig, dass ich noch an Bord bleibe, dass ich noch diese Legislatur mache – um auch einen Wechsel einzuleiten."
Raffaela Schaus