Insgesamt neun Projekte aus den Gemeinden Malmedy, Stavelot und Stoumont waren dem Aufruf von Elia und Be Planet gefolgt. Das Rennen machte unter anderem das Windrad- und Solaranlagenprojekt der V.o.G Cap Terre in Zusammenarbeit und mit technischer Unterstützung von Courant d'Air und dem Institut Notre Dame in Malmedy.
Ebenfalls aus Malmedy kommt die Einkaufsgemeinschaft GAC. Vor zwei Jahren haben sich 25 Familien zusammen geschlossen, um wöchentlich gemeinsam und ressourcenschonend regionale Produkte einzukaufen und die Produzenten dabei zu unterstützen. Initiator Paul Rixen erklärt, wie das funktioniert: "Bis Montagabend muss jeder per Mail mitteilen, was er gerne kaufen möchte. Dann wird das alles organisiert. Zwei, drei Leute müssen die Bestellung vorbereiten. Freitagabends werden die Bestellungen dann abgeholt."
Bislang fand die freitägliche Abholung in der Garage eines der Mitglieder statt. Doch das Ganze ist inzwischen so erfolgreich, dass die aus allen Nähten platzt und GAC die Kooperative "Unis Verts Paysans" gegründet hat. "Das ist eine Kooperative von etwa 15 lokalen Produzenten, die von mittwochs bis samstags in einem Geschäft im ehemaligen Kino 'Le Globe' in Malmedy sind. Dort kann dann jeder Produkte direkt von den regionalen Produzenten kaufen. Das ist natürlich ökologischer, als Äpfel und Gemüse vom anderen Ende der Welt zu kaufen. Und man unterstützt diese kleinen Produzenten, die es nicht immer einfach haben."
Nicht einfach haben es auch derartige Initiativen. Da kommen die 5.000 Euro gerade richtig. Mit dem Geld von Elia wollen Paul Rixen und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter zwei Laptops, eine Tiefkühltruhe, einen Kühlschrank und Möbel für das Geschäft kaufen.
Ebenfalls 5.000 Euro erhält das Sensibilisierungsprojekt für gesunde Ernährung mit regionalen Produkten Aliment'action des "Parc Naturel des Sources" in Stoumont.
Dass gerade ein privates Unternehmen aus dem Energiebereich wie Hochspannungsnetzbetreiber Elia solche lokalen Projekte auch finanziell unterstützt, sei nur logisch, erklärt Igor Lefebvre, bei Elia verantwortlich für den Bereich Umwelt. "Elia will, dass mehr und mehr grüner Strom auf nachhaltige Weise durch seine Leitungen fließt", so Lefebvre.
Dass Nachhaltigkeit und Business sich nicht ausschließen, hat auch der Cercle Intermills erkannt, eine Art Plattform von rund 20 Unternehmern aus der Region. Die treffen sich regelmäßig, um zu schauen, wie sich Unternehmen und Akteure besser vernetzen können.
Zu diesem Zweck soll im Juni 2019 ein erstes großes Bürgerforum stattfinden, erklärt Harald Mathie vom Cercle Intermills. "Unser Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, um all diese Akteure zusammenzubringen und zum Austausch zu bewegen. Da bietet sich ein solches Bürgerforum an. Es wird dort Konferenzen, Austausch und Rundtischgespräche zum Thema nachhaltige Entwicklung geben. Unsere Zielgruppe sind die Akteure aus der Region, aber auch das breite Publikum, um das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu bringen." Und dafür kommen die 5.000 Euro bestimmt gut gelegen.
Volker Krings