Jonas Krott ist der Herr der Zahlen - zumindest der Herr vieler Zahlen, die die Deutschsprachige Gemeinschaft betreffen. Im Ministerium ist der Referent für Statistiken verantwortlich. Er sammelt Zahlen, begleitet Studien, pflegt die Datenbank und sorgt dafür, dass die Erhebungen auch verständlich und nützlich sind.
"Wir versuchen im Prinzip, alle Zahlen, die wichtig sind für die DG, zu erfassen. Speziell wo wir die Zuständigkeit haben, da liegt natürlich die Priorität. Wir haben natürlich auch andere Quellen, die zum Beispiel vom Landesstatistikamt kommen", erklärt Jonas Krott.
Das sammeln von Zahlen und Statistiken ist natürlich kein Selbstzweck. Sie zeigen, wie Ostbelgien tickt und wie sich die Deutschsprachige Gemeinschaft weiter entwickelt. Jonas Krott fasst es so zusammen: "Zahlen lügen nicht."
Und so ist es kein Wunder, dass vor allem politische Verantwortungsträger diese Zahlen gerne konsultieren. Dazu zählt auch Ministerpräsident Oliver Paasch. "Wir brauchen heutzutage eine wissensbasierte Politikgestaltung. Und das setzt voraus, dass man über Zahlen und Fakten verfügt, die objektiv zur Verfügung stehen."
Laut Oliver Paasch ist die statistische Datenbank für die Deutschsprachige Gemeinschaft ein wichtiges Instrument zur Politikgestaltung.
Und nicht nur das. Es trage auch zu mehr Transparenz bei, sagt der Ministerpräsident: "weil auch die Bürger die Möglichkeit haben, für sie relevante oder interessante Daten abzufragen und über Internet so zusammenzustellen, dass es einem weiterhilft. Ich kann nur jeden einladen, es sich mal anzuschauen."
Die Erhebungen sind kostenlos auf ostbelgienstatistik.be einzusehen und herunterzuladen. Fragt sich nur, ob sich das lohnt und was man dort genau findet. Für Robert Nelles, Direktor des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemeinschaft, ist die Antwort klar: "Alles was für den Standort Ostbelgien interessant ist."
Doch was interessant ist, kann Ansichtssache sein. Deshalb sagt Nelles auch, dass sich die Datenbank "in erster Linie an Entscheidungsträger richtet". Nelles koordiniert die zuständige Arbeitsgemeinschaft Ostbelgien Statistik schon seit 1994, als sie noch Arbeitsmarktbeobachtungsstelle hieß und man mit dem Zahlen sammeln gerade erst angefangen hatte. Am Anfang standen arbeitsmarktrelevante Daten über die Beschäftigung in Ostbelgien.
Auch wenn die Politik den größten Nutzen hat - potentiell könnten die Zahlen jeden interessieren, sagt Ministerpräsident Oliver Paasch.
Volker Klinges, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Eupen hat sogar ein konkretes Beispiel: Studenten, die eine Endarbeit über Ostbelgien schreiben wollen, würden auf dem Statistikportal der DG interessante und hilfreiche Daten finden.
Fazit: Wer wissen möchte, wie viele Reisfläden der Ostbelgier pro Jahr verspeist, wird wenig Freude an der Datenbank haben. Wer aber auf der Suche nach sozioökonomischen Daten ist, wird diese in praktischer und optisch zeitgemäßer Form finden.
Manuel Zimmermann