Es sind nicht immer rechtsextreme Überzeugungen, die einen Menschen zu bringen, sich der rechtsradikalen Szene anzuschließen. Oftmals sind es sogar frühere Opfer von Mobbing, die später zu Tätern werden. "Ich habe Freunde gesucht, keine politische Orientierung - das war für mich vollkommen unwichtig", berichtet auch der Aussteiger im St. Vither Triangel.
Nach vielen Jahren hat er den Ausstieg aus der rechtsextremen Szene geschafft. doch ein Ausstieg ist nicht ungefährlich. "Ich habe jetzt nicht jeden Tag Angst umgebracht zu werden, aber es gibt doch bestimmte Bereiche oder Städte, in die ich nicht mehr gerne fahre, weil ich einfach Angst habe, dort mit meiner Vergangenheit konfrontiert zu werden. Es gibt eine Menge Leute, die mir das sehr übel genommen haben - nicht nur, dass ich die Szene verlassen habe, sondern auch, dass ich mich jetzt ganz offen dagegen positioniere."
Heute möchte er jungen Menschen vermitteln, dass es die Vielfalt ist, die unsere Gesellschaft ausmacht. Eine langfristige Lösung gegen Rechtsextremismus liege vor allen Dingen in der Integration der Menschen.
Die Schülerinnen und Schüler im St. Vither Triangel zeigten sich beeindruckt und schockiert zugleich von den Erzählungen des Aussteigers. Die Veranstaltung fand im übrigen im Kontext der Ausstellung "Massenerschießungen. Der Fall Karl Pütz. Vom Jugendleiter in Eupen-Malmedy zum Massenmörder" statt. Nach St. Vith wird die Ausstellung ab dem 16. Oktober auch im Alten Schlachthof in Eupen gezeigt.
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