Der große Andrang ist am Freitagnachmittag in Kelmis ausgeblieben. Und trotzdem hat es denen, die da waren, etwas gebracht. Ihnen wurde unter anderem das Erklärvideo der DG zum Wahlvorgang vorgestellt und sie durften selber den neuen Wahlcomputer testen. "Wir gehören noch zu den Leuten, die keinen Computer haben", erklärt Gerda Evertz. "Wir wollten uns das hier mal anschauen, damit wir nicht am Wahltag da stehen und nicht wissen, wie es funktioniert."
Nachdem sie den Wahlcomputer selber bedient hat, findet sie das Ganze nicht mehr kompliziert. Andere haben es da schon schwerer. Vor allem der sensible Touchscreen ist für sie eine erste Hürde. Käthy Kerren findet den Wahlvorgang komplizierter als früher. "Ich habe gesagt, dass ich nicht hingehe, wenn ich nicht vorher weiß, wie es geht. Ich hatte lieber die Wahlzettel, wo man dann ein Kreuz machen musste."
Am Wahltag erhält jeder eine Chipkarte. Mit dieser geht man in die Wahlkabine und führt sie in einen vorgesehenen Schlitz ein. Auf dem Bildschirm trifft man dann zuerst die Wahl für die Provinzen, anschließend für die Gemeinden. Ist der Wahlvorgang abgeschlossen, druckt der Computer einen Zettel aus. Auf diesem kann man seine Wahl noch einmal kontrollieren, bevor man ihn zusammenfaltet, damit niemand anderes etwas darauf lesen kann. Die Chipkarte entfernt man aus dem Computer und gibt sie einem Wahlhelfer. Den Papierzettel scannt man, ist der Scan gültig, öffnet sich die Urne und der Zettel kann hinein geworfen werden.
Mit der "Wahlübung" wollte man vor allem älteren Personen die Chance geben, die neue Technik kennen zu lernen, sagt Generaldirektor Pascal Kreusen. "Wir wollten vor allem die älteren Personen ansprechen. Im Seniorenbeirat und auch im Gemeinderat ist der Wunsch einer Testwahl geäußert worden. Wir haben dann den Lieferanten kontaktiert und konnten dann einen Computer organisieren."
Und wie das bei Generalproben eben so ist - da läuft nicht immer alles rund. Zwischenzeitlich funktionierte der Wahlcomputer nicht. Einige Telefonate und Neustarts des Programms später, funktionierte wieder alles. Erleichterung bei den Verantwortlichen. Sie hoffen nun, dass sie am Wahltag von solchen Pannen verschont bleiben.
Lena Orban