Das Wahlplakat, ein Auslaufmodell?

Bei der Kommunalwahl geht es nur um Köpfe, heißt es manchmal, und wenn man auf die Wahlplakate schaut, dann stimmt das auch. Ein Porträt, die Listennummer und der Listenplatz des Kandidaten - so sehen die meisten Plakate aus. Um Themen geht es hier selten. Die werden heutzutage online diskutiert. Das bestätigt auch Christophe Emonts von Kliemo Printing.

Das Internet wird im Wahlkampf definitiv immer wichtiger. Fast keine Liste ohne Facebookauftritt oder eigene Internetseite. Hier kann man gezielter und günstiger werben und direkt mit potentiellen Wählern interagieren. Gefragt ist alles aus einer Hand, also eine Agentur, die eine Kampagne plant, die Werbung designt und dann auch direkt druckt oder online setzt.

Wahlwerbung wird professioneller, denn es ist viel schwerer, im Netz Aufmerksamkeit zu erregen, als ein Plakat an den Straßenrand zu hängen. Plakate gibt es zwar, aber die klassischen Druckereien profitieren davon nur noch selten.

Waren Wahlplakate früher ein wichtiges Werbemittel, scheinen sie heute nur noch Beiwerk zu sein, bei dem sich einfach noch keiner getraut hat, sie abzuschaffen. Das zeigt auch die Diskussion um die Wahlplakate, die pünktlich zu jeder Wahl wieder aufflammt. Digital ist manchmal eben doch besser.

Anne Kelleter