Die Arbeiten zum Bau einer Straßenbahnlinie in Lüttich werden Anfang des nächsten Jahres beginnen. Das hat der wallonische Mobilitätsminister Carlo Di Antonio am Mittwoch im Parlament in Namur erklärt.
Seit etwa zehn Jahren liegen Vorschläge fûr das Projekt auf dem Tisch. Drei negative Gutachten der Europäischen Kommission hatten das Vorhaben immer wieder zurückgeworfen.
Am Mittwoch wurde der Bauauftrag mit rund zweimonatiger Verspätung einem bhelgisch-spanischen Konsortium erteilt. Der Schienenfahrzeughersteller CAF hat zum Beipsiel die Straßenbahn in Sevilla gebaut. Ähnlich soll die Tram in Lüttich aussehen.
Die Tram wird 21 Stationen anfahren - zwischen Sclessin, wo sich das Fußballstadion von Standard Lüttich befindet, und Coronmeuse, wo die Messehallen stehen. Gesamtlänge: zwölf Kilometer. Kostenpunkt: 360 Millionen Euro. Bürgermeister Willy Demeyer (PS) zufolge wird etwa alle vier Minuten in beide Richtungen eine Straßenbahn verkehren. In jedem Zug ist Platz für 300 Fahrgäste vorgesehen.
Das Ziel ist seit zehn Jahren gleich: Den öffentlichen Busverkehr in Lüttich zu entlasten, TEC-Busse sollen aus dem Zentrum ganz verschwinden. Eine Umfrage der RTBF unter Fahrgästen hat gezeigt, dass die Erwartungen an eine Tram hoch sind: Weniger überfüllt als der Bus werde sie sein, häufiger fahren und den Weg von einem Ende der Stadt zum anderen erleichtern.
Geplant ist, dass die zwölf Kilometer lange Tram-Verbindung im Laufe des Jahres 2022 in Betrieb genommen wird.
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