In Büllingen und Burg-Reuland tritt am 14. Oktober jeweils nur eine Liste zur Wahl an. Damit sind alle Kandidaten jetzt schon in den Gemeinderat gewählt. Was aber passiert, wenn im Laufe der Legislaturperiode Gemeinderatsmitglieder ausscheiden? Ersatzkandidaten als Nachrücker gibt es dann nicht.
Weil auch der Bürgermeister nicht mehr über die Zahl der Vorzugsstimmen ermittelt wird, stellt sich die Frage, warum bei einer einzigen Kandidatenlisten überhaupt noch gewählt werden muss?
In Flandern beispielsweise gibt es mit Zuienkerke eine Kommune, in der es auch nur eine Liste gibt und dort werden die Bürger den neuen Gemeinderat nicht wählen. Weil hier nur eine Liste antritt, werden die Kandidaten von Amts wegen in den Gemeinderat berufen. Am Wahltag geben die Wähler in Zuienkerke ihre Stimme nur für den Provinzialrat ab.
Weil die Teilstaaten immer mehr Zuständigkeiten erhalten, gelten in Flandern andere Regeln als in der Wallonie oder der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Mit Isabelle Weykmans, der Aufsichtsministerin für die Gemeinden, haben wir über einige der offenen Fragen zu den Gemeinderatswahlen gesprochen.
Olivier Krickel
Es gibt nicht zu wenig potentielle Kandidaten, sondern zu wenig, die zu allem Ja und Amen sagen. Das sind naehmlich die man will. Die Listen haben auch zu hohe Ansprueche an Kandidaten. Man bevorzugt akademisch gebildete. Arbeiter und Handwerker sind gut als Lueckenbuesser, wenn sich sonst keiner findet.
Dann ist es ja leider zu spät für diese Wahl, dass Sie eine Liste gründen und die Masse der Kanditaten hinter sich scharen. Liste Eimerscheid – Mit uns ist alles im Eimer! Das hätte als Werbeslogan so schön auf den Wahlplakaten ausgesehen. So was Dummes aber auch... Tja, da kann man wohl nix machen...