2014 wurde die Deutschsprachige Gemeinschaft das letzte Mal aus der Sicht ihrer Bürger dargestellt. Zur neuen Umfrage 2018 wurden wieder rund 1.000 zufällig ausgewählte Bürger per Telefon befragt. "Wir orientieren uns an den Umfragen, die 2011 und 2014 durchgeführt wurden und stimmen uns dann mit Forsa ab, um das eine oder andere aktuelle Thema hinzuzufügen. Im Grunde geht es aber immer um dieselben Themenblöcke", erklärt Ministerpräsident Oliver Paasch zum Hintergrund der repräsentativen Meinungsumfrage.
Optimismus steigt
Blickten 2014 noch 77 Prozent der Bürger positiv in die Zukunft, sind es jetzt 85 Prozent. Dabei sinkt die Zuversicht mit zunehmendem Alter und mit abnehmendem Gehalt. Die Politik freut besonders, dass mehr Bürger zufrieden mit ihrer Arbeit sind. Mit der Föderalregierung sind trotz leichter Steigerung nur weniger als die Hälfte der DG-Bürger zufrieden. Besser sieht es bei DG-Regierung und Gemeinden aus. Hier sind rund drei Viertel der Bürger mit der Arbeit der Volksvertreter einverstanden.
"Wir stellen natürlich mit einer gewissen Genugtuung fest, dass 75 Prozent der Menschen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft offenkundig mit der Politik in unserer Gemeinschaft zufrieden sind. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2014. Aber darum geht es uns nicht. Es geht darum, festzustellen, wie es den Menschen in Ostbelgien geht. Ich bin sehr froh, dass weit mehr als 90 Prozent unserer Einwohner mit ihrer Lebenssituation, mit ihrem Lebensumfeld, Lebensperspektiven, auch mit ihrem Lebensstandard sehr zufrieden sind", sagt Paasch.
Autonomie
Auch wenn die Zufriedenheit mit der Politik relativ hoch ist, fehlt es einem Drittel der Bürger noch an Gelegenheiten, um aktiv mitzugestalten. Das könnte bei der Übertragung neuer Zuständigkeiten geschehen, denn hier sind die meisten mit einem Ausbau der Verantwortung der DG einverstanden.
Migration
Ein Thema in der Umfrage ist auch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Sahen 2014 noch 31 Prozent der Befragten Probleme beim Zusammenleben, sind es jetzt nur noch knapp 20 Prozent. Trotzdem muss die Integration noch weiter voranschreiten.
Die Vorbehalte gegenüber Zuwanderern sind nicht gesunken, und nur die Hälfte der Befragten stimmt der Aussage zu, dass Menschen, die nicht aus Ostbelgien stammen, gut integriert sind.
"Das sind ja auch die Herausforderungen, die wir erkannt haben, die Schwerpunkt für unsere Politik sind. Wir werden uns weiter bemühen, die Kleinkindbetreuung zu verbessern. Dafür zu sorgen, dass der Bedarf zu 100 Prozent und nicht wie heute zu 40 Prozent erfüllt werden kann. Wir werden uns auch weiter bemühen zusätzliche Alten- und Pflegeheimplätze einzurichten. 111 sind bereits jetzt im Bau und wir wollen weitere 150 hinzufügen."
Regionale Produkte
Und noch etwas fällt auf: Mehr Ostbelgier entscheiden sich für eine nachhaltigere Lebensweise. Viele achten beim Einkauf auf die Herkunft der Produkte. Regional liegt voll im Trend.
ake/okr