Die Lütticher haben eine Kamera mit dem Namen WISPR mitentwickelt, die Bilder von Strukturen der Sonne machen wird. Die Bilder können dann anschließend mit den Messungen in Zusammenhang gebracht werden. Die Lütticher Experten waren bei dem Design der beiden Teleskope von WISPR gefragt. Anhand der Studien aus Lüttich wurde entschieden, welche Linse notwendig ist, wie groß sie sein und welche Form sie haben muss. Konstruiert wurde die Kamera dann aber in den USA.
Die Sonde wiegt rund 700 Kilogramm und wird an Bord einer "Delta IV Heavy"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral starten. Mit Hilfe der Schwerkraft der Venus gelangt die Sonde dann immer näher an die Sonne, den Stern im Zentrum unseres Sonnensystems, von dem die Erde rund 150 Millionen Kilometer entfernt ist.
Die Sonde wird sich der Sonne bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer nähern und ist durch einen fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer geschützt, weil sie mehr Hitze und Strahlung aushalten muss als je ein Raumflugkörper zuvor: fast 1400 Grad Celsius.
Einmal "in der Nähe" wird sie die Sonne auf elliptischen Bahnen umrunden - mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Sekunde - und so ihre Atmosphäre untersuchen. Ziel ist es, mehr Erkenntnisse über die Funktionsweise von Sternen zu erlangen, zum Beispiel über die Sonnenwinde.
Und vielleicht können die Forscher dann auch die Frage beantworten, warum die Temperatur des Strahlenkranzes der Sonne höher ist als ihre Oberflächentemperatur.
dpa/soir/lo/km