Brandgefahr im Hohen Venn. Das ist kein Privileg des Sommers. Auch im Frühjahr kann es dort brenzlig werden. "Im Frühjahr ist das Venn besonders anfällig für Brände, weil das Pfeifengras trocken ist. Dann entstehen die Vennbrände, die sehr schnell laufen können und Wanderer in Gefahr bringen können", erklärt René Dahmen vom Forstamt Elsenborn.
Trotz Hochsommer ist das Hohe Venn zur Zeit über weite Teile noch grün. Dennoch bestehe Brandgefahr. Und das nicht nur im Hohen Venn. "Die Brandgefahr ist trotzdem überall akut momentan. Auch im Venn herrscht Brandgefahr. Unten drunter ist es auch trocken. Wir haben also Brandgefahr überall: im Wald und im Venn", sagt Dahmen.
Vorerst sei die Lage aber nicht dramatisch. Deshalb bleibt das Hohe Venn - und auch der Wald - für Wanderer offen. "Im Wald haben wir kein Wanderverbot und auch im Hohen Venn haben wir bis jetzt nichts verordnet, weil das Pfeifengras noch grün ist. Wir haben also nicht die akute Gefahr, dass ein Brand entstehen könnte, wie im Frühjahr. Aber wenn die Leute jetzt illegal campieren und illegal Feuer machen, dann wird auch das Venn brennen."
Auf die Vernunft und ein achtsames Verhalten der Wald- und Vennbesucher alleine will man sich doch nicht verlassen. Deshalb wurden bereits Vorsichtsmaßnahmen getroffen, sagt René Dahmen. "Die Förster haben an den Waldeingängen zusätzliche Schilder aufgehängt: 'Achtung Brandgefahr'. Die großen Tafeln geben sowieso an, dass kampieren und Feuer machen verboten ist", sagt Dahmen. "Das ist auch meistens der Grund für Feuer bei uns in der Gegend - entweder durch einen Blitzeinschlag oder durch illegale kleine Lagerfeuer." Seit letzten Freitag gilt auch ein totales Verbot von Lagerfeuern auf Jugendlagern. Das hat der Provinzgouverneur verordnet.
Wenn die Trockenheit weiter anhält, könnte es bald aber doch schon zu einem Wanderverbot in Wald und Venn kommen. "Wenn das Pfeifengras anfängt zu trocknen, und die nächsten zehn Tage noch immer kein Regen kommt, kann es sein, dass das schon in der nächsten Woche revidiert wird, weil die Gefahr in den Venngebieten doch zu groß ist, besonders in den großen Gebieten um Baraque Michel herum. Wenn Personen dort mitten im Venn sind und ein Vennbrand da durchläuft, hätten sie große Probleme", weiß Dahmen.
Manuel Zimmermann