Vorausgegangen war eine Unterschriftenaktion gegen den geplanten Windpark, der teils auf St. Vither Gebiet, teils auf dem Gebiet der Gemeinde Malmedy stehen würde. Im Stadtrat sorgte das Thema für eine angeregte Diskussion.
Einige Bürger aus Recht waren als Zuhörer ins Rathaus gekommen. Immerhin lagen schon 822 Unterschriften gegen das Windparkprojekt vor.
Sich allein darauf verlassen, wie Karlheinz Berens anregte, wollte das Gemeindekollegium aber nicht. Eine Bürgerbefragung liefere ein stärkeres Argument für oder gegen "Windkraftanlagen jeglicher Art auf öffentlichem und/oder privatem Gelände in Recht/Hunnert", wie es formell heißt - auch mit Blick auf mögliche neue Anträge an dieser Stelle. 1.076 Rechter sollen nun am 17. Juni im Kulturhaus darüber abstimmen.
Damit die Stimmen ausgezählt werden, muss sich mindestens die Hälfte daran beteiligen. Was, wenn dieses Quorum nicht erreicht wird, wollte Erik Solheid wissen. Die Rechter seien ja schon mobilisiert und müssten nun den nächsten Schritt machen, forderte Energieschöffe Herbert Grommes ausdrücklich zur Stimmabgabe auf. Wie auch Herbert Hannen bedauere er, wenn das Projekt abgelehnt werde. Er persönlich halte es aber für selbstverständlich, sich an das Ergebnis zu halten.
Herbert Felten verwies als Rechter darauf, dass sein Dorf schon mit der Nutzung anderer erneuerbarer Energien durch eine Biogasanalage oder Betriebe auf Kaiserbaracke lebe. Da müsse nicht noch eine Belästigung hinzukommen, die Generationen verpflichte.
Christine Baumann, die Ähnliches schon bei der Abstimmung über ein Windparkprojekt bei Neidingen und Galhausen miterlebt hatte, ist um jeden froh, der sich für die Windräder entscheidet.
Erik Solheid, Tobias Halmes und Karlheinz Berens enthielten sich der Stimme, die anderen Stadtratsmitglieder stimmten für die festgelegten Bedingungen zur Bürgerbefragung. In der nächsten Sitzung Ende Juni wird der Stadtrat das Ergebnis zur Kenntnis nehmen. Dann kann jedes Stadtratsmitglied mit seiner Stimme dazu Stellung beziehen.
Stephan Pesch