Es waren seltsame Angler, die kürzlich in der Warche mit Elektronetzen nach Fischen suchten. Einige Ampere genügen - dann sind die Fische für kurze Zeit betäubt. "Wir haben ein Stromaggregat, das uns ermöglicht, in Gewässern mit zwei bis drei Ampere zu fischen. Dadurch kommen die leicht betäubten Fische an die Oberfläche. Wir holen sie dann aus dem Wasser, messen sie, sortieren sie aus, bestimmen die Gattung und entnehmen bei den Forellen Proben, um genetische Analysen durchzuführen", erklärt Maxime Philipps, Projektkoordinator von FEAMP. "Wenn wir einmal fertig sind, lassen wir die Fische wieder frei. Sie sind unversehrt."
Auf einer Länge von etwa hundert Metern werden alle Fische aufgelistet, die dort gefunden werden. An dem europäischen Projekt nehmen die Uni Namur, der Ameler Flussvertrag, Forellenangler aus Stavelot-Malmedy und das Naturschutzgebiet Hohes Venn Eifel teil.
Gefunden wurden verschiedene Fischarten. "Forellen, Aale, Elritzen, Groppen. Früher gab es hier in Malmedy viel Industrie, jetzt ist die Wasserqualität viel besser als damals", erklärt Maxime Philipps.
Die Aktion in der Warche zielt darauf ab, Hindernisse in dem Wasserlauf zu beseitigen. "Wir entnehmen die Fische aus der Warche, um die Wirksamkeit der Anlagen zu testen, die wir hier planen. Wir zählen die Fische, bevor wir mit den Arbeiten beginnen. Die Tatsache, dass wir hier Fische antreffen, zeugt von der Qualität des Wassers."
Das Projekt betrifft in erster Linie Lachsfische, auch wenn Lachse bislang nicht in der Warche bei Malmedy gesichtet wurden. Doch andere Arten werden es künftig leichter haben, in dem Wasserlauf zu laichen.
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