Wenn Philippe Hunger morgens die Tür zum Ziegenstall öffnet, kommt ihm freudiges Gemecker entgegen. Nach dem Melken wollen die 35 Muttertiere und die 20 Jungtiere gefüttert werden. Hunger ist in dem Stall eine ganz normale Sache. Schließlich heißt der Betrieb "Natürlich Hunger".
Die robuste Gebirgsziege der Rasse "Alpine chamoisée" hat eine hohe Milchleistung. Die Milch eignet sich aufgrund ihres Fettgehalts sehr gut zur Käseherstellung. Doch das alles will gelernt sein. "Für den Käse habe ich die Käseschule von Ciney besucht. Letztes Jahr habe ich auch meinen Urlaub in Tirol genutzt, um verschiedene Alpenkäsereien zu besuchen. Das Wissen über die Ziegen habe ich mir angeeignet und mich auch mit Züchtern ausgetauscht", erklärt Philippe Hunger.
Mit der Ziegenzucht erfüllt sich Philippe Hunger einen Lebenstraum. Mit der gesamten Familie realisiert er sein ehrgeiziges Projekt, das bis August startbereit sein könnte.
Neben der Zucht wird es einen Streichelzoo, ein Geschäft, eine überdachte Terrasse und einen Verköstigungsraum für die Erzeugnisse vom Hof geben. "Wir wollen mit der Milch unserer eigenen Ziegen Käse herstellen, die Milch verkaufen und hier einen Ort schaffen, wo auch regionale Produkte von benachbarten Kollegen angeboten werden können. Die Leute können hier verköstigen oder auch frühstücken - alles mit regionalen Produkten", sagt Hunger.
"Und die Kinder sollen wieder ein bisschen an die Landwirtschaft und Tiere herangeführt werden, indem sie hier spielen, Ferienlager machen oder ihren Geburtstag feiern können", so Hunger weiter.
Anton, der Bock und Vater aller Jungtiere, hat fürs Erste einmal Pause mit der Fortpflanzung. In einigen Monaten kommt er dann wieder zum Einsatz, denn seine Familie soll irgendwann auf 60 Köpfe anwachsen.
cd/mg