Aus einer Büchse einen Satelliten bauen - das gelang zwölf belgischen Schulen beim Wettbewerb CanSat Belgium. Das Schulprojekt richtet sich an Schüler der fünften Sekundarschulklasse. "Das Ziel ist es, junge Menschen an die Wissenschaften heranzuführen. Die Schüler haben ihre CanSats einer Expertenjury vorgestellt - auf Englisch, was an sich schon schwer ist", meint Elise Munos Torres von der Technologieentwicklung beim öffentlichen Dienst der Wallonie." Abschließend werden die Schüler der Jury auch die Resultate ihrer Arbeit vorstellen.
Nach sechs Monaten Arbeit kommt nun der Tag des Abflugs: der Moment der Wahrheit für die Schüler nach all den Extrastunden. Jetzt wird ihre Arbeit nach verschiedenen Kriterien beurteilt - und ihre Zweitmission, die sie selbst bestimmt haben. "Es gab zwei Aufgaben. Die erste bestand darin, Flughöhe und Druck zu bestimmen. Unsere Zweitmission war es, Schadstoffe zusammenzutragen und sie mit der Flughöhe von Vögeln zu vergleichen. So wollten wir etwas über den Einfluss dieser Schadstoffe auf Vogelkrankheiten erfahren", erklärt Clément vom Collège Saint-Michel de Gosselies.
"Wir haben uns ausgesucht, Fotos mit einer Infrarot-Kamera zu schießen. Die Fotos wandeln wir zu NDVI- Bildern um. So sehen wir, wo die Pflanzenwelt von Verschmutzung betroffen ist. Es geht also um die Umwelt", fügt Naya vom Königlichen Athenäum Waremme noch hinzu.
Einfallsreiche Projekte, erstellt mit dem Grundbetrag von 500 Euro. Leider hatten einige Satelliten eine schwierige Landung. Daher konnten die Schüler nicht alle Daten zurückgewinnen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. "Wir sind zufrieden mit den Bildern. Leider gab es Probleme beim Landen. Aber wir haben ein Sicherheitssystem vorgesehen. Deswegen sind wir trotz allem zufrieden", sagt Martin vom Collège Saint-Michel de Gosselies.
"Offensichtlich werden wir unseren Satelliten nicht zurückfinden. Die SD-Karte brauchen wir unbedingt. Trotzdem sind wir nach dem ganzen Stress erleichtert. Wenn wir unsere Daten nicht zurückgewinnen, fehlt uns dennoch der letzte Schliff", so Naya.
Eine der zwölf belgischen Gruppen darf in Portugal am Europafinale teilnehmen. In den nächsten Jahren könnte diese Veranstaltung in Belgien stattfinden. Das hofft zumindest der wallonische Minister Pierre-Yves Jeholet.
Raffaela Schaus