Drei Ausstellung - vier Standorte: Das ist 200 Jahre Karl Marx Trier. Ein erster Teil der großen Landesausstellung "Leben.Werk.Zeit" ist im Stadtmuseum Simeonstift ausgestellt. Dort konzentriert man sich auf die verschiedenen Stationen in Marx' Leben. Die Besucher können seine Reisen nachverfolgen - von Trier über Bonn, Berlin, Köln, Paris, Brüssel und London. Die Zeit, in der er gelebt hat, wird durch Gemälde dieser Epochen verdeutlicht. Auch neue Technologie findet ihren Platz in der Ausstellung. Über Touchscreens lassen sich Informationen zu Wegbegleitern und Freunden ganz leicht abrufen.
Man möchte dem Besucher Marx so nah wie möglich bringen, sagt die Wissenschaftliche Leiterin der Ausstellung, Beatrix Bouvier. "Wir versuchen Marx durch Installationen greifbar zu machen und auch die Zeit durch wunderbare Objekte und Gemälde verständlich zu machen."
Im Rheinischen Landesmuseum geht die Ausstellung weiter. Hier kann man den intellektuellen Werdegang von Karl Marx verfolgen. Vor allem seinen beiden größten Werken wird hier Beachtung geschenkt: dem "Kommunistischen Manifest" und dem "Kapital". Von Letzterem ist sogar eine Erstausgabe mit Marx' Notizen ausgestellt.
Die "Marx-Maschine" stellt das "Kapital" bildlich dar. Hier wird der Bezug von Arbeiter, Kapital und Investition verdeutlicht. Um Ausstellungen in dieser Größenordnung zu planen, waren viele Arbeitsstunden nötig. "Hinter dieser großen Ausstellung steckt jahrelange Arbeit", weiß Bouvier.
Ein dritter Standort ist das Museum am Dom. Ja, obwohl Marx und die Kirche nicht wirklich zusammen passen, beteiligt sich das Bistum Trier an dem Jubiläumsprogramm. Hier geht es nämlich weniger um Karl Marx als Person, sondern um das Thema Arbeit. Das wird in verschiedensten Facetten dargestellt. Kurzfilme zeigen Menschen bei ihrer Arbeit. Bilder stellen die Frage: Was, wenn wir in Zukunft durch Roboter ersetzt werden?
Auch das Museum Karl-Marx-Haus hat zum Jubiläum seine Dauerausstellung neu konzipiert. Hier kann man seine Wirkungsgeschichte verfolgen, die bis in die Gegenwart reicht.
Wer eine so große Ausstellung plant, hofft natürlich auch auf Besucher. Beatrix Bouvier hofft, dass auch ausländische Besucher den Weg nach Trier finden. "Die Besucher finden auch den Weg zu Ausstellungen über römische Themen. Warum sollten sie nicht den Weg zu Karl Marx finden? Zumal Karl Marx auch in vielen Ländern gelebt hat - nicht nur in mehreren Städten in Deutschland, sondern auch in Paris, Brüssel und London."
Bis zum 21. Oktober kann man die Ausstellungen in Trier noch besuchen. Aber auch Bühnenprogramme, Musikveranstaltungen, Lesungen und Filmvorführungen werden dieses Jahr Karl Marx' zu ehren noch veranstaltet.
lo/mg