Grillfreunde aufgepasst, ihr könnt auch in diesem Jahr wieder Koteletts und Bratwürste mitten auf dem See von Robertville brutzeln, ohne dabei nasse Füße zu bekommen. Es darf aber auch die gute Sterneküche in Champagne sein. Die Gemeinde Weismes hat in dieser Hinsicht eine ganze Bandbreite zu bieten, zuletzt kam noch die Peak-Beer-Brauerei am Fuß des Hohen Venns hinzu oder, nur ein paar hundert Meter weiter, das Petit Mont Rigi im früheren Hotel "Edelweiß" in Sourbrodt.
Die Brauerei ist übrigens Teil eines neuen Genussparcours, der unter anderem auch das Signal de Botrange, das Naturparkzentrum und das Domaine des Hautes Fagnes einschließt. "Zwischen Baraque Michel und Ovifat gibt es fünf verschiedenen Anlaufstellen. Das wird ab Juni gebucht werden können und sicher Erfolg haben", sagt Tourismuschöffe Stany Noël.
So wie die schon bewährte Eden Gourmet Tour im Herbst zwischen Weismes, Champagne und Robertville. Es wird in Weismes aber nicht nur gegessen und getrunken, auch wenn bei den verschiedenen Angeboten der Genuss nie zu kurz kommt. Dafür sorgen auch die Hersteller von regionalen Produkten, vom Bier über den Käse bis zur heimischen Forelle - dazu eine ganze Reihe von ortsansässigen Bäckern oder Metzgern... oder Imkern. Sogar bei den vielen Breitensport-Veranstaltungen gibt es immer auch etwas zu verkosten - und bei den kulturellen Festen sowieso.
In diesem Jahr will sich die Gemeinde Weismes besonders hervor tun: Getreu dem touristischen Themenjahr "Wallonie insolite" zeigt sie, was so alles außergewöhnlich ist zwischen Venn und Wolfsbusch - vom Torfstechen bis zum Hauen von Mühlsteinen. "Diese Mühlsteine wurden im Wolfsbusch hergestellt und man kann dort noch diese Bruchsteine besichtigen - das ist ganz eigenartig", erklärt Noël.
Etwa bei einer geführten Wanderung Ende August ab Ondenval, wo so ein Mühlstein übrigens in einen Brunnen eingearbeitet wurde. Im Anschluss gibt es - natürlich - regionale Produkte.
Oder Anfang August in Faymonville, wo anlässlich der großen Traktorenausstellung auch die Geschichte der Goldwäscher erläutert wird - und die, warum die Faymonviller heute noch den Spitznamen "Türken" stolz vor sich hertragen, ob der örtliche Fußballclub Turkania oder die Dorfjugend "Les Jeunes Turcs Réunis", die in diesem Jahr Jubiläum feiern.
Eine weitere Wanderung, im Juli, führt zum Kreuz im Venn, das gerne auch mal anderswo verortet wird. "Die Deutschen an der Grenze kennen es sehr gut, die Deutschsprachigen auch, aber es liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Weismes", weiß Stany Noël. Und das wissen selbst viele Weismeser nicht, sagt Noël. Darum richten sich die Angebote sowohl an Gäste als auch an Einheimische. "Ich finde es wichtig, dass die hiesige Bevölkerung ihre Trümpfe kennt. Wir sollten sie in Sachen Tourismus mit ins Boot nehmen."
Rund 50 Veranstaltungen sind es insgesamt in diesem Jahr in der Gemeinde Weismes - soviele wie noch nie, sagt Stany Noël. "Was für mich sehr interessant ist, dass verschiedene Akteure sich zusammentun, um Programme zu entwickeln, mit Gastronomie und Sport oder kulturellen Entdeckungen. Diese Zusammenarbeit zwischen Privatleuten, Vereinen, der Gemeinde und unserem Verkehrsamt ist sehr positiv." Eben alles außer gewöhnlich ...
Stephan Pesch