Auf einem Bauernhof am Start Tilman wurde ein Brand gemeldet. Neben möglichen menschlichen Opfern müssen hier auch Tiere gerettet werden. Die Spezialeinheit "Animals Rescue Team" ist als erste zur Stelle, dicht gefolgt von der Feuerwehr der Zone Hespengau.
Alles scheint echt, besonders beim Eindringen in den Stall. Doch es handelt sich natürlich um eine Übung, nachgestellt in Lebensgröße und mit ungiftigem Rauch. "Das Ziel dieser Übung war, einige Kühe zu evakuieren, ohne dass Mensch oder Tier zu Schaden kommen", erklärt Sergeant Michaël Robert vom Animals Rescue Team. "Brände in Ställen passieren immer wieder. Oft treten da Probleme auf, weil wir im Umgang mit Tieren nicht geübt sind. Deshalb müssen wir die Rettung hier im Stall trainieren", fügt Sergeant-Major Benoît Mathot von der Feuerwehr Hespengau hinzu.
Die Tierbrigade der Zone Hespengau existiert seit rund einem Jahr. Die Spezialeinheit ist extra für die Rettung von Tieren ausgebildet. Die Zusammenarbeit mit der normalen Feuerwehr klappt schon sehr gut, jetzt muss noch an der Kooperation mit Tierärzten gearbeitet werden. "Wir wollen unsere Feuerwehrleute spezialisieren, so wie es auch besonders ausgebildete Kletterer bei uns gibt. Begleitet werden die Einsätze von Tierärzten. Die machen wir mit den Abläufen der Feuerwehr vertraut, damit sie auch in die Risikozonen dürfen", erklärt Sergeant Michaël Robert.
"Die tierärztliche Begleitung ist wichtig, damit bei der Rettung von Tieren die richtigen Prioritäten gesetzt werden können", sagt Sergeant-Major Benoît Mathot. Um die Spezialisierung zu unterstützen, fordern Tierarztverbände und die Fakultät für Tiermedizin Lüttich ein spezielles Statut für die Feuerwehrleute.
Doch zurück zu den Kühen, war die Rettung erfolgreich? "Das Resultat ist sehr zufriedenstellend. Es gab einen Vormittag Theorie, wo die Risiken erklärt wurden und auch in der Praxis ist alles gut gelaufen. Die Tiere sind in gutem Zustand", resümiert Robert. Mission erfolgreich. Endlich Zeit für die Darsteller, sich von der Aufregung des Tages zu erholen.
Anne Kelleter