Am Freitagnachmittag haben am Regierungssitz in Eupen Ministerpräsident Oliver Paasch, die zuständige Ministerin Isabelle Weykmans und der für das Kundengeschäft von Proximus verantwortliche Manager Renaud Tilmans die bisher erzielten Fortschritte und die Initiativen für das laufende Jahr vorgestellt.
Klar ist, die Situation im Bereich Festnetz hat sich deutlich verbessert in Ostbelgien. 2015 gab es gerade einmal 69 Prozent Abdeckung, 2018 sind es nun 87 Prozent der Bevölkerung, die ans Glasfaserkabel angeschlossen sind. "Wenn man sich die letzten drei Jahre im Bereich Festnetz anschaut, hat es große Fortschritte für die Deutschsprachige Gemeinschaft gegeben", sagt Proximus-Manager Renaud Tilmans.
"Wir haben in dieser Zeit mehr als 34 Kilometer Kabel verlegt, in den beiden letzten Jahren haben wir 21 VDSL-Verteilerkästen installiert. Und im Bereich Internet haben wir zusätzlich 6.000 Haushalte anschließen können. Es ist nicht alles perfekt, aber wir sind vorangekommen." Im Bereich Mobilfunk stieg die Abdeckung in der 4G-Mobilfunktechnologie auf 97 Prozent im Freien und auf nahezu 82 Prozent im Haus.
Tilmans verhehlt nicht, dass die Investitionen im ländlichen Raum sich nicht immer rechnen, weil die anfallenden Kosten extrem hoch seien, während nur wenige Menschen, die dort leben, davon profitierten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man nutzt bestehende Infrastrukturen, etwa Masten von Ores, indem man dort Überlandkabel anbringt. Oder man nutzt Synergien, etwa wenn Energieunternehmen Wasserrohre oder Stromleitungen verlegen.
Und schließlich bietet sich die Chance, innovativ zu handeln. Zur Zeit wird die Technik eines Start-Up-Unternehmens der Uni Löwen erprobt, die mobiles Netz und Festnetz zusammen nutzbar macht.
Gemeinschaftsministerin Isabelle Weykmans lobt die Zusammenarbeit mit Proximus. Es gibt zwar nach wie vor sogenannte weiße Flecken auf der digitalen Landkarte Ostbelgien. Aber auch hier scheint man auf dem richtigen Weg zu sein. "Hier ist es wichtig, dass man auch wirklich den Weg von Proximus gegangen ist", erklärt Weykmans. "Anstatt zu sagen 'Es lohnt ja nicht, weil nicht genügend Abnehmer sind, also ist die Installation einfach zu teuer' hat man gesagt 'Wir finden andere Lösungen'."
Ein Beispiel für sich beständig verbessernde Bedingungen in Sachen Netzqualität und Internetanbindung ist die Gemeinde Amel. Der zuständige Schöffe Stephan Wiesemes sagte dem BRF auf Anfrage, im Moment laufe der Kontakt mit Proximus ausgezeichnet. Zur Zeit würden in Iveldingen, Montenau, Eibertingen sowie in Schoppen und Möderscheid Glasfaserkabel verlegt.
Für 2019 seien Projekte in Medell und Meyerode vorgesehen. Weitere Kabelverlegungen hingen auch an der noch nicht gesicherten Realisierung des Windparks Honsfeld. Was den Mobilfunk betrifft, gebe es mit Blick auf eine bessere Netzabdeckung zur Anstrengungen in Schoppen, Möderscheid, Halenfeld, Heppenbach oder Hepscheid.
Wiesemes sagte, für viele Ortschaften in der Gemeinde und der Eifel insgesamt seien gutes Internet und eine funktionierende Mobilfunkanbindung geradezu lebenswichtig. So habe kürzlich ein junger Mann, der mit der Familie ein Haus bauen will, in Schoppen eine Baustelle in bester Lage besichtigt. Als er feststellte, dass es dort kein Netz gab, habe er nicht einmal nach dem Preis gefragt und sich sofort verabschiedet.
Von existenzieller Bedeutung sind Netzqualität und Internetanbindung vor allem aber für die Unternehmen in den Industriezonen. Auch hier gibt es Pläne, die unversorgten Bereiche in Ostbelgien abzudecken.
rs/km