Schon seit mehr als einem Jahr steht fest, wer bei den Kommunalwahlen die Liste Gemeindeinteressen in Amel anführen wird. Doch erst jetzt hat sich die Mehrheit um Bürgermeister Klaus Schumacher entschlossen, den Namen bekannt zu geben: Eric Wiesemes wird Spitzenkandidat.
Der 45-Jährige aus Montenau ist kein Unbekannter. Seit 18 Jahren ist er Schöffe im Gemeinderat von Amel. "Ich denke, aufgrund dieser langjährigen und vielseitigen Erfahrungen gute Voraussetzungen für das Amt des Bürgermeisters mitzubringen."
"Es ist mir ein großes Bedürfnis, unsere Heimatgemeinde Amel zu gestalten und vorausschauend zu entwickeln. Und es ist natürlich wichtig, motivierte Mitstreiter und eine geschlossene Mannschaft hinter sich zu wissen."
Drei der bisherigen Mitstreiter im Gemeindekollegium werden wieder bei den Kommunalwahlen antreten: Nicole Heinen-Curnel, Marcel Thomé und Stephan Wiesemes. Nur Bürgermeister Klaus Schumacher verabschiedet sich nach 24 Jahren im Amt aus der Kommunalpolitik.
Was die restlichen Kandidaten für die Liste Gemeindeinteressen betrifft, ist Eric Wiesemes zuversichtlich. Dabei betont er, dass es sich um eine offene Bürgerliste handele, in der Parteipolitik keine Rolle spiele.
15-Punkte-Programm
"Die Kandidatensuche ist weit fortgeschritten und wird zu einem späteren Zeitpunkt, noch vor den Sommerferien, vorgestellt werden. Was wichtig ist: Alle Kandidaten haben ein gemeinsames Ziel, nämlich für die Legislaturperiode 2019-2024 ein zukunftsweisendes und vor allen Dingen machbares Aktionsprogramm auszuarbeiten. Die entsprechenden Vorarbeiten sind in vollem Gange."
15 Punkte soll das Programm umfassen. Einige stehen schon fest, zum Beispiel das öffentliche Erscheinungsbild der Gemeinde. Neben dem normalen Unterhalt von Wegen, Plätzen und kommunalen Gebäuden sollen, wo nötig, auch größere Maßnahmen ergriffen werden. Handlungsbedarf sieht Wiesemes in Eibertingen in der Weismeser Straße, in Heppenbach-Hütel und "Zur alten Schule" in Herresbach.
Als weiteren Schwerpunkt nennt er die Trinkwasser- und Abwasserpolitik. "Da besteht der politische Wille, diese weiterhin eigenständig zu gestalten, d.h. diese Bereiche nicht verkaufen, nicht aufgehen in einem großen kommunalen Zweckverband, sondern Herr im eigenen Laden bleiben, den Kundenservice garantieren und selbst über Wasserproduktion, Wasserverteilung und Abwasserklärung bestimmen. Wir sind auch gewillt, enorme Investierungen in Wasserwerke, Trinkwasserleitungen und Kläranlagen zu tätigen."
Steuerparadies
Dabei die Finanzen weiterhin im Griff zu behalten sei eine besondere Herausforderung. Der Spitzenkandidat betont: Mit der Liste Gemeindeinteressen soll es keine Steuererhöhungen geben. Amel soll Steuerparadies bleiben.
"Wir müssen nur vorsichtig arbeiten, d.h. Projekte dann umsetzen, wenn wirklich abgeklärt ist, ob wir alle finanziellen Möglichkeiten ausgelotet haben. Wir müssen schauen, ob es finanzielle Beihilfen seitens der Wallonischen Region oder seitens der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt, diese beantragen und dann diese Projekte umsetzen. So besteht auch bei uns Spielraum für zusätzliche Projekte."
Ihr vollständiges Programm will die Liste Gemeindeinteressen noch vor dem Sommer bekannt geben - wenn auch die restlichen Kandidaten präsentiert werden.
mb/km