Es ist einer der ältesten, größten und meistbesuchten Märkte Europas: die Batte. Jeden Sonntag zieht sie Besucher von nah und fern auf die Kais entlang der Maas in Lüttich. Trotzdem kämpft die Batte, wie viele andere Märkte, mit sinkenden Besucherzahlen.
Kein leichtes Los für die Händler, die sich von allen Seiten unter Beschuss sehen. Für sie schaufelt die Stadt fleißig mit am Grab der Batte - durch eine zu strikte Auslegung der Marktregeln und einen Überfluss an Überwachung. Sollte sich das nicht ändern, will die Vereinigung der Markthändler, Fenaca, noch in diesem Jahr die Privatisierung der Marktverwaltung fordern.
Die Stadt ihrerseits beschwichtigt: Lange nicht alle Händler seien unzufrieden. Und wenn man die Regeln nicht buchstabengetreu auslege, fördere man die Ungleichheit zwischen den Händlern.
Einig sind sich die Streitparteien darin, dass der Markt künftig mehr Klasse statt Masse bieten muss. Heißt: weniger Billigklamotten und mehr regionale Spezialitäten und Lebensmittelstände, damit der Markt an der Maas hoffentlich auch die nächsten 500 Jahre überlebt.
Anne Kelleter