Erst am 7. Februar waren drei Pferde und ein Fohlen auf dem Gut an der Kirchstraße beschlagnahmt worden. Sie waren in einem fürchterlichen Gesundheitszustand: unterernährt und krank. Die wallonische Veterinärinspektion ist mit der Sache befasst.
Desolate Zustände hätten geherrscht, sagt die 38-jährige Lehrerin Stephanie Gohlke, die keine 50 Meter Luftlinie von dem in den Fokus geratenen Areal selber Pferde hält. Sie hat eine Online-Petition gestartet. Die Petition richte sich nicht gegen die Halterin persönlich, betont Stephanie Gohlke, sondern habe einzig die Rettung der Pferde zum Ziel.
Das Raerener Gemeindekollegium hat inzwischen beschlossen, der Pferdezüchterin den weiteren Betrieb ihrer sogenannten Zucht zu untersagen. Bürgermeister Hans-Dieter Laschet geht es nicht nur um die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, sondern vor allem um das Tierwohl. Rein juristisch existieren die Pferde nicht, weil sie nicht registriert sind. Die Veterinärinspektion könnte sie auch zum Schlachthof bringen.
Seit Tagen sind ständig Beamte der lokalen Polizei vor Ort, um nach dem Rechten sehen. Das hat Wirkung gezeigt. Die Tiere sind jetzt deutlich besser versorgt. Was mit ihnen geschieht, ist noch offen. Fest steht wohl, dass sie kaum dort bleiben werden, nicht zuletzt weil sämtliche Genehmigungen fehlen und auch keine erteilt werden sollen.
Rudi Schroeder