Die Milchkrise ist alles andere als überwunden. Rapide sinkende Milchpreise und die Überproduktion von Milch sind und bleiben das Problem. In den vergangenen Jahren hat die EU mittels verschiedener Maßnahmen versucht dem entgegen zu wirken - bisher ohne Erfolg. Einer der Versuche: ein EU-Programm zur Reduktion der Milchproduktion - nichts anderes als eine Aufforderung an die Landwirte, ihre Produktion zurück zu schrauben, gegen Entschädigungsgelder versteht sich.
Auch wurden europaweit tonnenweise Milchpulver in Lagerhallen gebunkert, um die Überproduktion in den Griff zu bekommen. Die Konsequenz: Die EU sitzt heute auf einem Milchpulverberg von 380.000 Tonnen.
Auch in Belgien werden tonnenweise Milchpulver gelagert, so beispielsweise in einer Lagerhalle in Herstal. Doch wohin mit dem vielen Milchpulver? Ein Skandal in den Augen von Erwin Schöpges, Landwirt und Vorstandsmitglied des European Milk Board. Die Landwirte kritisieren die Milchpolitik der Europäischen Union und befürchten den Export von Milchpulver zu Dumpingpreisen, u.a. in Dritte-Welt-Länder.
Um die Massenlagerung an Milchpulver zu veranschaulichen und über die prekäre Lage der Milchindustrie zu berichten, hatte Schoepges am Mittwoch, gemeinsam mit Romuald Schaber, dem Vorsitzenden des EMB, zur Besichtigung der Lagerhalle nach Herstal eingeladen.
"Alle Leute sollen wissen, was aktuell los ist. Ein solches Milchpulver-Lager besichtigen zu können, ist bisher in Europa eigentlich noch nicht vorgekommen. Die Bevölkerung soll wissen, dass wir Bauern ihre Unterstützung brauchen. Wir brauchen kostendeckende Preise für uns Bauern, wir brauchen 45 Cent pro Liter, um unsere Höfe am Leben erhalten zu können. Wir wollen keine industrielle Landwirtschaft. Die EU-Politik macht heute keine Politik für uns Bürger. Sie geht unverantwortlich mit den Geldern um und das Resultat sehen wir hier. Was machen wir jetzt mit diesem Berg von Milchpulver?", so Schoepges im BRF-Interview.
js/mg
Ich weiß was wir nicht brauchen: noch mehr Milch, denn davon scheinen wir ja genug zu haben...!
und dann reden alle von Hunger in der Welt und massiven Hungersnöten. Aber stimmt ja, das Milchpulver in diese Krisenregionen zu senden kommt den Staaten ja allgemein zu teuer und unter anderem ist auch dieses nicht "Lebenslänglich" haltbar sondern hat ebenso ein Verfalldatum wie alles andere auch. Ua weiß ich das genau da ich in einem Betrieb wo Milchpulver weiter verarbeitet wird für Bäckerreien ect mein Praktikum absolviert hatte und eben auch dass dieses Produkt mit Verfalldatum versehen ist.