Im Nidrum-Weywertzer Heck hat der Sturm besonders stark gewütet, so die Bestandsaufnahme der Eifeler Förster. Günther Boemer, Edgar Groß und Rolf Langer ziehen gemeinsam los, um festzulegen, welche Bäume im Gemeindewald Bütgenbach gefällt und verkauft werden müssen. Mit einer sogenannten Kluppe wird der Umfang der beschädigten Bäume elektronisch gemessen und markiert. "Priorität haben jetzt die gefährlichen Stellen entlang der Straßen", erklärt René Dahmen, Leiter des Forstamts Elsenborn.
Je nach Qualität und Wert werden die Bäume mit einem oder zwei sogenannten Schalmen für den Verkauf ausgezeichnet. Aber es gibt auch Verluste: 20 Prozent der Bäume in diesem Windloch sind gebrochen oder gerissen. Sie können nicht von der Sägeindustrie verwertet werden und bleiben als Verlust im Wald. "Wir werden sicher auf circa 1.500 Festmeter Windwurf kommen. Das sind rund zehn Prozent dessen, was die Gemeinde jedes Jahr verkauft. Es ist also keine Katastrophe, aber es ist natürlich schade, besonders weil auch noch weitere Bäume umfallen werden in Zukunft", erklärt Dahmen.
Im Nidrum-Weywertzer Heck ist auf einer Breite von 500 bis 800 Metern der meiste Windbruch zu beklagen. Aber nicht nur dort. "Ein zweiter Schwerpunkt war in Rocherath entlang der Straße Wahlerscheid. Da ist der starke Sturm auch vorbei gefegt - und auch in einigen südlichen Eifel-Revieren gibt es Passagen, wo der Sturm sehr heftig war. Das ist wirklich sehr erstaunlich: Nachbarreviere haben fast gar nichts und bei uns im Forstamt sind gleich zwei Reviere, die wirklich sehr betroffen sind", so Dahmen.
101 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit hatte die offizielle Wetterstation in Elsenborn letzte Woche gemessen. Vermutlich war es aber noch mehr. "Dort, wo die Wetterstation steht, sind nämlich fast keine Bäume gefallen und nur einen Kilometer südlich davon sind sehr viele Bäume umgefallen". Dahmen schätzt die Windgeschwindigkeit dort auf circa 120 Stundenkilometer.
Zum Ausmaß des Windbruchs haben wohl auch die Witterungsbedingungen im Vorfeld beigetragen, schätzen die Förster. "Wir hatten ja zuvor 30 Zentimeter Schnee, der dann geschmolzen ist, und dann der permanente Regen. Alles war aufgeweicht und das hat sicher begünstigt, dass Bäume umgefallen sind", sagt Dahmen. "Wobei man auch sieht, dass circa 20 Prozent der Bäume wie Streichhölzer gebrochen sind. Das zeigt, wie stark der Sturm war." Örtlich war der Sturm fast so stark wie der Orkan von 1990. Damals waren alle Eifel-Reviere stark betroffen.
Noch versperren umgefallene Bäume stellenweise Forst- und Wanderwege. Es wird noch einige Wochen dauern, bis alle entfernt sind. Spätestens aber im März/April soll der Windbruch geräumt sein - bevor die Borkenkäfer wieder aktiv werden und das Holz zerstören.
mb/mg