Der Abbruch sei abgeschlossen, teilte ein Sprecher von RWE Power mit. Die Arbeiten seien deutlich schneller gelaufen als geplant, sagte Guido Steffen. Damit ist die Geschichte des mächtigen Kirchenbaus, für den Bauern gespendet und Bewohner des Dorfes von 1888 bis 1891 mit angepackt hatten, vorbei.
Die Kirche wurde für den Braunkohletagebau Garzweiler abgerissen, damit Tagebaubetreiber RWE die darunter liegende Kohle fördern kann. Ende 2018 soll der Tagebau die ehemalige Ortslage Immerath erreichen. In dem alten Ort leben nach Angaben der Dorfgemeinschaft noch Menschen auf drei Anwesen.
Am Montag hatten Greenpeace-Aktivisten mit der Besetzung der früheren Kirche gegen die Zerstörung von Kultur und Landschaften für die Braunkohle protestiert und damit über Stunden den Beginn der Abbrucharbeiten verzögert.
Aktivisten waren zunächst über die Absperrung geklettert und hatten sich an der Fassade der Kirche abgeseilt. Dort entfalteten sie ein Banner gegen den Braunkohle-Abbau, ketteten sich an einen Abrissbagger an und drangen in die Kirche ein. Die Polizei beendete die Aktion friedlich.
RWE hatte den Protest als "ein weiteres Schauspiel von Demonstranten gegen die Braunkohle" kritisiert. Diese werde jedoch gebraucht, sie trage ein Viertel zur deutschen Stromversorgung bei.
Viele Menschen haben in den letzten Tagen Abschied von der entwidmeten Kirche genommen: Vor dem Absperrzaun liegen zahlreiche Blumen, Kerzen brennen. Die neoromanische Kirche wird in der Gegend liebevoll Dom genannt.
wdr/dpa/rs