Im Gemeinderat erklärte Lontzens Bürgermeister Lecerf Ende Dezember, er habe damit begonnen, im Rahmen einer Vereinbarung mit Publifin, die geforderten 13.500 Euro zurück zu zahlen, und die Restsumme zu den knapp 30.000 Euro zu spenden, abzüglich der gezahlten Steuern.
Über die Vereinbarung schreibt jetzt das Magazin, dass die Führung von Publifin die Aufarbeitung des "Sektorenskandals" in die Rechtsform von Vergleichen gegossen hat. Und das diese Vorschläge zu den Vergleichen nicht von "ungerechtfertigten Bereicherungen" bzw. einer "Bezahlungen ohne rechtlichen Grund" sprechen, sondern von einer "Entschädigung". Und das hat weitreichende Folgen.
So werfen dann auch die Publifin-Kritiker Cédric Halin - das war der Hinweisgeber gewesen, der den Skandal enthüllt hatte - und Stéphane Hazée, ein recht aktives Mitglied der parlamentarischen Untersuchungskommission, der Publifin-Führung vor, dadurch ein System nachträglich zu legitimieren, das die Statuten nicht vorsahen, und das der damalige Aufsichtsminister Courard nur mit der Auflage erlaubt hatte, dass es einen Ausschuss für den Sektor "Gas" und einen weiteren für den Sektor "Strom" nur ohne Entlohnung der Mitglieder geben dürfe. Mitglieder, die in den Vorgängergesellschaften ihre Gemeinden vertreten hatten.
Die Führung hatte sich darüber hinweggesetzt und die Mitglieder der sogenannten Sektorenausschüsse kaum mit Befugnissen, aber mit fetten Gehältern für wenig Sitzungen ausgestattet - mit Gehältern, nicht mit Sitzungsgeldern. Und es kommt ein weiterer Aspekt der von der Führung entworfenen Vergleiche ins Spiel: Die Unterzeichner müssen auf jeden Rechtsanspruch verzichten. Und sie dürfen nicht über den Inhalt der Klauseln sprechen, im Magazin ist die Klausel zu lesen.
Dem Magazin zufolge hat das System die Interkommunale und somit die Provinz und die 76 Gemeinden knapp zwei Millionen Euro gekostet. Die Mandatare erhielten nach dem Abzug erster Steuern insgesamt etwa eine Million Euro netto. Publifin fordert von ihnen, eine "Entschädigung" von insgesamt knapp 290.000 Euro zu zahlen, so das Magazin. Das seien keine 15 Prozent der Kosten.
Was die beiden Kritiker besonders betonen, ist dann auch, dass die Formel nicht die Interessen der Interkommunalen vertritt. Denn der Begriff der Entschädigung entspricht nicht dem Auftrag der parlamentarischen Untersuchungskommission, die "unrechtmäßige Bereicherung" zurück zu zahlen. Für die Kritiker hätte der neue Verwaltungsrat die Erstattung der ganzen Kosten anstreben müssen. Die Mandatare hatten bis Ende November Zeit, den Vergleichen zuzustimmen.
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