Im Rathaus ist der Bürgermeister der Boss und nicht ein Schöffe. So sieht es zumindest der Kelmiser Bürgermeister Louis Goebbels. Über die genauen inhaltlichen Gründe, die 2017 zum Rücktritt des 1. Schöffen Erik Janssen geführt haben, schweigen sich beide nach wie vor aus. Aber unter den Meinungsverschiedenheiten dürfte wohl auch die Sympathie füreinander gelitten haben.
Louis Goebbels will den Abgang von Janssen nicht wirklich als Verlust bezeichnen, wo man doch einen guten und jungen Ersatz gefunden habe. "Ich glaube nicht, dass es da Einschnitte in unserem politischen Fortschreiten geben wird. Vieles, was liegen geblieben ist, konnte durch Max Munnix angepackt werden. Ich schaue da also mit Zuversicht auf das Jahr 2018", so Goebbels. 2018: Ein Wahljahr, in dem man auch endlich den Startschuss für die Neugestaltung des Kelmiser Kirchplatzes geben möchte.
Trotz der Querelen sei aber auch das Jahr 2017 ein gutes gewesen, sagt Goebbels. Man habe weitere wichtige Projekte auf den Weg gebracht, wie zum Beispiel die Eröffnung eines Hotels. Mit Stolz blicke er auch auf die Leistung in der ganzen Legislatur. Viele Straßen seien ausgebessert worden, das Rathaus kundenfreundlicher geworden und das neue Museum in Sichtweite. Dass dieses teurer wird, als ursprünglich geplant, dazu steht er. "Aber wer A sagt, muss auch B sagen. Wir konnten es ja nicht einfach so stehen lassen und nicht mit den Arbeiten fortfahren. Es gaben viele Auflagen, behindertengerecht und zugänglich musste es sein, und es musste dem Denkmalschutz entsprechen", erklärt Goebbels.
Louis Goebbels war bei den letzten Gemeinderatswahlen mit dem Ziel angetreten, im Bereich Wirtschaft und Tourismus neues Leben und Schwung nach Kelmis zu bringen. Einiges davon sei erreicht worden, sagt der Bürgermeister. "Wir haben im Tourismus-Bereich einiges in Bewegung gesetzt, vor allen Dingen das Museum. Menschen, die nach Kelmis kommen, wissen in Zukunft, warum sie nach Kelmis kommen." Und mit der Restaurierung des Park-Hotels ist auch gleich für die Unterkunft der Touristen in der Göhlgemeinde gesorgt worden. Darüber hinaus wurde auch die Ravel-Verbindung geschaffen, neue Wanderwege wurden angelegt und auch ein Lehrpfad über das Industriegebiet ist in Planung.
Die Bilanz werde sich bei den Wahlen sehen lassen können. Deshalb geht Goebbels schwer davon aus, wieder als Spitzenkandidat der PFF ins Rennen gehen zu dürfen. Ob er sein eigener Nachfolger im Amt werden kann, da ist er sich nicht ganz so sicher: "Die Resultate sind ersichtlich. Jetzt muss der Wähler entscheiden, ob es gute Arbeit war oder nicht. Keiner weiß, wie die Geschichte ausgeht. So ist das nun mal in der Politik."
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